Für Dominic Thiem geht es diese Woche in die finale Phase seiner bisher mit drei Turniersiegen in Buenos Aires, Lyon und St. Petersburg gespickten Saison. Der French-Open-Finalist und US-Open-Viertelfinalist möchte in Schanghai wichtige Punkte auf der Jagd nach seiner dritten Teilnahme an den ATP World Tour Finals in der Londoner O2-Arena holen.

Zum Auftakt geht es für den Österreicher gegen den Australier Mathew Ebden, der in der ersten Runde einen 3:6, 6:4, 6:3-Erfolg über Frances Tiafoe feierte. Apropos Erfolg - einen solchen feierte Thiem in der ersten Doppelrunde an der Seite des Schweden Robert Lindstedt mit einem 6:4, 7:6 über die Australier Alex de Minaur/John Millman.

Bei seinem vierten Antreten will der 25-jährige Niederösterreicher endlich über die zweite Runde hinauskommen. Der starke Aufwärtstrend mit dem erstmaligen Erreichen des US-Open-Viertelfinales samt tollen Fünf-Satz-Kampf gegen Rafael Nadal in Flushing Meadows hat Thiem beflügelt. Nach zwei Siegen beim Davis Cup in Graz hat er in St. Petersburg sein erstes Indoor-Turnier gewonnen. Nun will der Schützling von Günter Bresnik auch wieder einmal in der zweithöchsten Event-Kategorie fette Punkte holen. Neben Shanghai geht es nach dem Erste Bank Open in Wien auch in Paris-Bercy nochmals um 1.000 Zähler für den Sieger.

Durchwachsene Bilanz

Doch Thiem hat dieses Jahr abgesehen vom Finale in Madrid eine sehr durchwachsene 1000er-Bilanz: In Indian Wells musste er wegen einer Verletzung in dritten Runde aufgeben und danach deswegen auch Miami absagen. In Toronto trat er stark verkühlt an, scheiterte nach einem Freilos gleich im Auftaktspiel und musste dann auch für Cincinnati absagen. Eine kluge Entscheidung allerdings im Hinblick auf die danach folgende, gewaltige Steigerung bei den US Open.

Die neun ATP-Masters-1000-Turniere (früher auch als Super 9 bekannt) sind für alle direkt qualifizierten Spieler verpflichtend (Ausnahmen ab gewissem Alter) und kommen auch als fixer Bestandteil in die ATP-Wertung, auch wenn Verletzungen oder andere Gründe ein Antreten verhindern. Darum hat Thiem zwei Mal null Punkte und wegen frühen Ausscheidens drei Mal nur 10 Punkte in seiner Jahreswertung stehen. Mit Abstand am erfolgreichsten hat sich Thiem bei den Masters-1000-Events 2017 und 2018 in Madrid geschlagen, wo er jeweils das Endspiel (600 Punkte) erreichte.

Acht Masters-Siege von Muster

Einziger österreichischer Sieger in dieser zweithöchsten Kategorie nach den Grand-Slam-Turnieren ist übrigens Thomas Muster, dem dieses Kunststück insgesamt acht Mal gelang. Der 51-jährige Steirer liegt in einer Gesamtwertung damit immer noch auf dem siebenten Rang. Muster gewann je drei Mal in Monte Carlo und Rom und je einmal in Miami und Essen (kein Masters-Turnier mehr). Rafael Nadal (33 Titel) führt vor Novak Djokovic (31), Roger Federer (27) und Andre Agassi (17) diese Wertung an. Djokovic hat mit seinem Titel in Cincinnati in diesem Jahr als erster Spieler überhaupt das "Career Golden Masters" geschafft und zumindest ein Mal bei allen neun Events triumphiert.