Es war angekündigt der erste große Klassiker der Ausgabe 2018 der French Open - aber es wurde letztlich eine klare Sache: Dominic Thiem machte im  Viertelfinale gegen den Deutschen Alexander Zverev kurzen Prozess - allerdings auch wegen einer Verletzung seines deutschen Konkurrenten: 6:4, 6:2, 6:1 hieß es nach knapp zwei Stunden. Zverev konnte sich allerdings wegen einer Oberschenkelverletzung nicht wirklich wehren, konnte sich im dritten Satz fast nicht mehr bewegen, gab aber trotzdem nie auf.

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So oder so: Der Niederösterreicher Thiem steht damit zum dritten Mal in Folge im Halbfinale des größten Sandplatzturniers der Welt. Das hat nicht einmal Thomas Muster geschafft. Der Gegner ist überraschender weise nicht Novak Djokovic, dem Thiem im Vorjahr unterlegen war. Es ist der Italiener Marco Cecchinato, der sich mit 6:3, 7:6, 1:6, 7:6 durchsetzte - und das im vierten Satz nach 2:5 Rückstand mit 13:11 im Tiebreak.

Das Drama von Zverev

Der Sieg gegen den 21-jährigen Zverev war im siebenten Duell der beiden der fünfte Sieg für den 24-jährigen Thiem - und einer, der nach der Niederlage im Finale von Madrid besonders viel wert war. Zumal Thiem sich wirklich anschickt, in dieser Form zum großen Herausforderer von Rafael Nadal zu werden. Rein mental hat er die Reifeprüfung gegen seinen Freund Zverev aber auch gut geschafft: Denn Zverev, offensichtlich behindert durch seine Verletzung, probierte alles - aber Thiem reagierte meist richtig. Mit vielen Stopps und viel Laufarbeit hatte Thiem alles unter Kontrolle. Und als Zverev dann im dritten Satz aus allen Rohren feuerte, war es besonders wichtig, konzentriert zu bleiben.

Kein Wunder, dass Thiem nach dem Sieg noch aufauch fast Mitleid zeigte: "Es war hart für ihn. Er ist einer der fittesten auf der Tour, aber auch für ihn ist es schwer, wenn man davor drei Mal über fünf Sätze gehen musste. Aber ich hoffe ja, dass wir noch viele Matches gegeneinander haben werden!"

"Es ist Zeit für mehr"

Zunächst gilt die Konzentration aber natürlich dem heurigen Turnier in Paris. "Ich bin zum dritten Mal im Halbfinale, das hört sich unglaublich an. Als Junior hätte ich das niemals erwartet", meinte Thiem und legte nach: "Jetzt zum dritten Mal ist es Zeit für mehr" Ich werde alles reinwerfen, was ich habe, damit ich noch einen Schritt mache. Den ins Finale. Zumindest!"

Thiem hat mit dem Einzug ins Halbfinale wie im Vorjahr wieder 720 Punkte für Ranking und Race sicher, zudem ein Preisgeld in Höhe von 560.000 Euro (brutto). Im ATP-Ranking kann Thiem übrigens sogar bei einem Titel am kommenden Montag nicht besser als Siebenter werden.