Bravo Dominic Thiem! Der Österreicher servierte den rund 12.000 Zuschauern auf dem Center Court Philippe Chatrier in Roland Garros über weite Phasen des Matches gegen Kei Nishikori Weltklassetennis und zog verdient mit einem 6:2, 6:0, 5:7, 6:4-Sieg über den Japaner in die Runde der letzten Acht ein. Dort triff der Lichtenwörther am Dienstag auf den Deutschen Alex Zverev, der den Russen Karen Chatschanow nach 1:2-Satzrückstand noch mit 4:6, 7:6, 2:6, 6:3, 6:3 bezwang.

Gegen Nishikori stand Thiem zum dritten Mal in seiner Karriere auf dem Center Court. Nach zwei Niederlagen gegen Rafael Nadal schaffte der Österreicher nun erstmals einen Sieg - und das in beeindruckender Manier. Im ersten Satz konnte er den Japaner gleich zwei Mal breaken. Vom 3:2 im ersten Satz an machte der Schützling von Günter Bresnik gleich neun Games in Folge.

Nishikori kam zurück

Erst im dritten Durchgang konnte sich Nishikori von der Dominanz, mit der er vom 24-jährigen Niederösterreicher bis dahin überrollt worden war, befreien und die Partie offen gestalten. Beim Stand von 6:5 hatte der Japaner dann auch seinen ersen Breakball im Match und konnte diesen gleich zum 7:5 nützen.

Im vierten Satz ging es dann bis zum 3:3, ehe Thiem im sogenannten "verflixen siebenten Game" das entscheidende Break zum 4:3 gelang. Danach ließ sich der Österreicher nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und brachte den Satz mit 6:4 nach Hause. Damit erreichte der Weltranglisten-Achte zum dritten Mal in Folge das Viertelfinale bei den French Open - am Dienstag könnte er zum dritten Mal in Folge ins Pariser Halbfinale einziehen.

"Die ersten zwei Sätze waren toll, aber da hat Kei auch noch nicht sein bestes Tennis gezeigt. Er hat dann sein Level angehoben und dann war es ein 50:50-Match", sagte Thiem noch auf dem Platz. "Am Ende war ich ein bisschen nervös, weil es ist etwas sehr Spezielles, auf das Viertelfinale bei den French Open aufzuschlagen", gestand der Weltranglisten-Achte. Thiem war erleichtert, auf dem größten Sandplatz-Court der Welt endlich einmal nicht gegen den "Sand-König" angetreten zu sein. "Das war das erste Mal, dass ich auf diesem Platz nicht gegen Rafa (Nadal) gespielt habe. Also konnte ich es ein bisschen mehr genießen."

Marathon-Mann Zverev

Beachtlich: Für Zverev war es hier in Paris die bereits dritte Partie, in der er einen 1:2-Satzrückstand wettmachen konnte. Allerdings kostete das den Deutschen viel Energie - dies könnte sich am Dienstag als Vorteil für Thiem erweisen. Im letzten Duell setzte sich Zverev im Madrid-Endspiel mit 6:4, 6:4 durch.

Erfreuliches gibt es auch von der Doppelfront. Oliver Marach und sein kroatischer Partner Mate Pavic sowie auch Alexander Peya im Mixed mit Nicole Melichar haben sich für die Viertelfinali qualifiziert. Peya steht im Herren-Doppel mit Nikola Mektic (KRO) ebenso unter den letzten acht Paaren.