Nachdem das Zweitrundenduell der French Open am Mittwoch zwischen Dominic Thiem und dem 19-jährigen Griechen Stefanos Tsitsipas beim Stand von 6:2, 2:6, 6:4 aus der Sicht des Österreichers wegen Dunkelheit abgebrochen werden musste, wurde die Partie auf dem Court 18 von Roland Garros fortgesetzt. Und Thiem hatte keine Probleme, siegte 6:2, 2:6, 6:4, 6:4.

Es war ein kurzer Auftritt - und dazu noch ein beeindruckender: Bei eigenem Aufschlag gab der Niederösterreicher nur einen einzigen Punkt ab - und den mit einem Doppelfehler. Damit reichte das Break zum 3:2, um die Sache zu vollenden, die er am Mittwoch noch in die richtige Richtung gelenkt hatte. "Ich denke auch, dass ich da noch den Grundstein gelegt habe - es tut einfach gut, wenn man mit einer 2:1-Satzführung vom Platz geht statt mit einem 1:2", erklärte der 24-Jährige. Insgesamt 2:40 dauerte das Spiel aufgeteilt auf zwei Tage.

Klar ist, dass er am Freitag nun in Runde drei gegen den Italiener Matteo Berrettini spielen wird. Der ist 22 Jahre jung, die Nummer 96 der Welt  - und eine große Unbekannte. "Ich habe gehört, er kennt mich nicht, ich weiß auch nicht viel über ihn", meinte Thiem, fügte aber an: "Aber Günter (Bresnik, Anm.) hat das ganze Spiel gegen Ernests Gulbis gesehen. Er weiß also, was kommt."

Die Form stimmt

Egal, was kommt, Thiem hat gegen Tsitsipas, dem er noch in Barcelona unterlegen war, bewiesen, dass er imstande ist, seine Form auf den Platz zu bringen. "Ich bin sehr zufrieden. Ich habe wohl gegen einen der schwersten Zweitrundengegner gespielt, die möglich sind. Ich wusste, dass ich gegen ihn nahe an die Topform kommen muss, das habe ich gemacht. Auch wenn ich hoffe, dass ich mich noch steigern kann!"

Für Thiem war der dritte Satz am Mittwoch entscheidend: "Da stand alles auf des Messer Schneide. Danach war das Gefühl eben super, das war der Schlüssel." Die Taktik war klar: "Auf Platz 18 hier gibt es nicht viel Platz hinter der Grundlinie und Tsitsipas spielt eine einhändige Rückhand - er ist in einer gewissen Ballhöhe sehr stark, wenn es aber höher geht, hat er Probleme. Und das habe ich versucht, weil der Platz hier den Spin auch sehr gut annimmt."

Tsitsipas nie von der Leine gelassen

Denn jenen Fehler, der tags zuvor im zweiten Satz passierte und den Griechen stark machte, den wollte Thiem unbedingt vermeiden: "Da habe ich nachgelassen. Und Tsitsipas ist richtig gut! Wenn man den loslässt, ist man sofort Zweiter und in der Defensive, das habe ich heute komplett vermieden."

Ganz und gar nicht vermeiden will Thiem aber eine zusätzliche Fremdsprache: Seine Freundin Kristina "Kiki" Mladenovic schied zwar in Runde eins gegen Andrea Petkovic aus, kann Thiem dafür nun auf der Tribüne die Daumen drücken. Die Französin lernt aktuell auch Deutsch, da kann ihr Herzblatt natürlich nicht nachstehen: Der Lichtenwörther, der in Frankreich schon drei Turniersieger erspielte, lernt gerade Französisch. "Ich lerne gerade wirklich fast jeden Tag und im
privaten Kreis traue ich mich schon zu sprechen. Aber so in der
Öffentlichkeit noch nicht. Ich könnte es machen, aber traue mich
noch nicht drüber." Kann sich ja ändern. . .

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