Mit dem hart erkämpften Dreisatzsieg über Gilles Simon konnte Dominic Thiem in Lyon nicht nur seinen zehnten Karriere-Titel feiern, sondern auch eine kräftige Portion Selbstvertrauen tanken. Mit diesem präsentierte sich der 24-Jährige am ersten Tag der French Open in Paris der versammelten Presseschar und verkündete, dass nach seinen zwei Halbfinaleinzügen 2016 und 2017 heuer „das Finale das logische Ziel“ sei. Nachsatz: „Wenn ich nicht auf einhundert Prozent bin, ist es komplett utopisch. Aber wenn viel zusammenpasst und ich gut spiele, kann ich das erreichen. Mental bin ich jetzt auf alle Fälle ganz oben – und körperlich passt es sowieso.“

Ob ihm die aktuell extremen Schwankungen in seinem Spiel nicht einen Strich durch den Finalplan machen könnten? „Ich sehe mich in einer guten Form. Auch wenn ich das in den Matches in Lyon definitiv nicht gezeigt, aber trotzdem das Turnier gewonnen habe. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Es macht fast mehr Spaß so, als wenn alles super läuft und man gewinnt alles in zwei Sätzen.“ Auch in der „Best of five“-Regel ortet der Niederösterreicher einen Vorteil für sich: „Bei Grand Slams tue ich mir immer etwas leichter, weil ein bisschen mehr Zeit ist, um ins Match reinzukommen. Außerdem habe ich bei ,best of five‘ gegenüber einigen anderen Spielern auch einen Fitnessvorteil.“

Zum Auftakt seines Unternehmens „Paris 2018“ stellt sich dem Lichtenwörther heute in der zweiten Partie nach 11 Uhr (ORF Sport+ und im Liveticker) in der sogenannten „Stierkampfarena“ (Platz 1) der Weißrusse Ilja Iwaschka entgegen. Der 201. Toursieg Thiems scheint dabei vorprogrammiert. „Es ist schon ein Vorteil, dass ich heuer im Davis Cup in St. Pölten bereits gegen ihn gespielt habe. Ich weiß genau, wie ich es gegen ihn anlegen muss. Aber er hat sich durch die Qualifikation gekämpft und hat seine Qualitäten. Ich werde eine gute Leistung benötigen, um weiterzukommen“, hält der Österreicher, der in der zweiten Runde auf den griechischen Jungstar Stefanos Tsitsipas treffen könnte, den Ball flach.

Ebenfalls bereits heute an der Reihe ist der zweite Österreicher im Hauptfeld. So trifft Andreas Haider-Maurer ab 11 Uhr auf Platz 12 als krasser Außenseiter auf den Russen Karen Chatschanow.