Es gab keine Anzeichen für dieses Ende des Matches nach einer Spielzeit von 59 Minuten. "Ich habe das überhaupt nicht kommen gesehen, denn er hatte davor nicht nach dem Physio gerufen", wurde Muller auf der Turnier-Homepage zitiert. "Ich war ein bisschen überrascht. Man will nie so gewinnen." Der 32-Jährige hatte im ersten Satz ein 1:3 egalisiert und das Tiebreak dominiert. Es folgten vier glatte Aufschlagsspiele.

Thiem hat die Blase seit dem am vergangenen Freitag gegen den Kroaten Marin Cilic gewonnenen Brisbane-Viertelfinale, spielte also schon das dort klar gegen den Schweizer Roger Federer verlorene Halbfinale damit. "Ich konnte mich nur noch schwer bewegen", erklärte er auf Facebook. "Um meine Situation nicht zu verschlechtern, habe ich beschlossen, das Match vorzeitig zu beenden." Die Blase werde natürlich behandelt, der 22-Jährige gab sich in Blickrichtung Australian Open optimistisch. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich bis Montag wieder fit bin."

Am Freitag erfolgt die Auslosung für die Australian Open in Melbourne, zu Wochenbeginn stehen die Erstrundenspiele auf dem Programm. Thiem wird als gesetzter Spieler einen ungesetzten Akteur zugelost bekommen. 2015 schied der nun 22-Jährige in der ersten Runde gegen den Spanier Roberto Bautista Agut in vier Sätzen aus.

Mittlerweile steht fest, dass außer Thiem nur maximal zwei weitere ÖTV-Aktive im Hauptbewerb stehen werden. Denn am Mittwoch unterlagen die Grand-Slam-Debütanten Michael Linzer dem Australier John-Patrick Smith (16) 4:6,0:6 und Bastian Trinker dem Franzosen Kenny de Schepper (29) 7:6(3),5:7,0:6. Der Spielbetrieb der Qualifikation war wegen Temperaturen um 40 Grad Celsius einige Zeit unterbrochen gewesen.

Thiems Trainingskollege Dennis Novak schaffte knapp nach 22.30 Uhr Ortszeit den Aufstieg in die zweite Qualifikationsrunde. Der 22-Jährige (ATP-203.) besiegte den routinierten Deutschen Dustin Brown (15/ATP-128.) in weniger als einer Stunde 6:3,6:3. Am Donnerstag steigt Tamira Paszek (14/WTA-126.) gegen die 21-jährige Ukrainerin Kateryna Koslowa (WTA-163.) ein. Sollte die Vorarlbergerin gewinnen, wäre auch der weitere Weg der Auckland-Halbfinalistin in das Hauptfeld lösbar.