Als Nummer 39 und mit jeder Menge Erwartungen auf dem Buckel ist Dominic Thiem in das Tennis-Jahr 2015 gestartet. Jetzt, nachdem der Niederösterreicher in der zweiten Runde des Masters-Turniers in Paris (abgesehen vom ATP-Tour-Finale in London der traditionelle Saison-Kehraus) trotz Matchballs einmal mehr gegen Kevin Anderson den Kürzeren zog (das 7:6, 6:7, 6:7 gegen den Südafrikaner bezeichnet Thiem treffend als „bitter“), kann sich der 22-Jährige in den verdienten Urlaub verabschieden.

Verdient schon alleine deshalb, weil sich Österreichs Aushängeschild heuer dank der Turniersiege in Nizza, Umag und Gstaad im Ranking aktuell bis auf Position 19 nach oben gespielt und sich damit als jüngster Akteur in der erweiterten Weltspitze festgesetzt hat. Wenn es 2015 überhaupt etwas an Thiems Auftritten zu bemängeln gibt, dann, dass er im Davis Cup gegen die Niederlande (2:3) der Führungsrolle noch nicht gewachsen war. Und, dass der Lichtenwörther gerade im letzten Saisondrittel, wo es für ihn noch viele Punkte zu hamstern gegeben hätte, nicht mehr zu hundert Prozent seine Qualitäten abrufen konnte. So kam er in Peking, Schanghai, Wien, Basel und eben jetzt in Paris nie über die zweite Runde hinaus.

Die „fetten Punkte“

Bei all diesen Turnieren handelt es sich um Events zumindest der ATP-500-Kategorie – und genau dort will Thiem 2016 den Hebel ansetzen. „Meine Leistungen bei den kleineren Turnieren waren absolut in Ordnung, bei den größeren habe ich hingegen einige unnötige Niederlagen kassiert. Das gilt es zu verbessern, denn dort kann man die fetten Punkte abholen“, hatte Thiem, der heuer 30 Turniere gespielt und sein Preisgeld mit insgesamt rund zwei Millionen Dollar quasi verdoppelt hat, bereits in der Wiener Stadthalle ein Saison-Fazit gezogen.

Nach dem Urlaub geht’s für Thiem nach Teneriffa. Klingt auch nach Urlaub, ist es aber nicht. Denn wie im vergangenen Jahr bereitet sich der Österreicher auch heuer auf der kanarischen Insel auf die neue Saison und hoffentlich neue Großtaten vor.

ALEXANDER TAGGER