Auf den vier rund um den Hotel-Pool der Nobel-Unterkunft gelegenen Courts findet diese Woche ein mit 75.000 dotierter Challenger statt, für Bammer kam im Achtelfinale das Aus. Patricia Mayr-Achleitner war schon in Runde eins gescheitert, die Tirolerin kann so aber zumindest ihre Flitterwochen intensiver genießen. Bammer kommt mit ihrem Lebensgefährten Christoph Gschwendtner am Sonntag zurück nach Oberösterreich, Tochter Tina wird in den Semesterferien wieder mit auf Tour sein. Dann werden die Eltern der Viertklasslerin die Schulentscheidung getroffen haben, momentan grübeln sie noch. Für das Einkaufen von Weihnachtsgeschenken für die Neunjährige hat sich der Dubai-Trip ausgezahlt, sportlich nur teilweise. Mutter Sybille hätte nichts dagegen gehabt, mehr Spielpraxis zu bekommen.

Anfang Jänner nach Sydney

Denn seit ihren Zweitrunden-Out am 1. September in New York bei den US Open hat die 30-Jährige nur im Oktober beim Linzer Generali Ladies zwei Matches lang Turnier-Tennis gespielt. "Mit meinem Spiel beim Auftaktmatch hier war ich schon recht zufrieden", meinte Bammer gegenüber der APA - Austria Presse Agentur zu ihrem Dreisatzsieg gegen die Schweizerin Stefanie Vögele. Mit ihrem Auftreten beim 4:6,5:7 gegen die Deutsche Tatjana Malek war sie es hingegen weniger. Nach einer 4:1-Führung hatte Bammer am "Jumareih Beach" acht Games in Folge abgegeben, im zweiten Durchgang fand sie bei eigenem Aufschlag zwei Satzbälle vor. Doch die gut spielende Malek riss gegen das als Nummer drei gesetzte ÖTV-Ass das Ruder noch einmal herum, noch dazu wurde beim Matchball ein Longline-Passierschlag Bammers zu Unrecht Out gegeben. Verärgert schnappte Bammer ihre Tasche, stapfte wortlos an ihrem Freund vorbei in die Umkleidekabine.

Bald danach hatte sich die Oberösterreicherin wieder gefasst, ihr Blick ging nach einem verletzungsreichen 2010 bereits ins Neue Jahr. Am 1. Jänner fliegt sie mit ihrem Coach Jürgen Waber für knapp zwei Wochen nach Sydney. "Ich werde dort eine Woche trainieren, spiele dann die Quali", erklärte die Weltranglisten-70., vor exakt drei Jahren auf Rang 19 geführt. Das WTA-Turnier in der Olympiastadt ist also Bammers einziger Vorbereitungsevent auf die eine Woche danach beginnenden Australian Open in Melbourne. Bis dahin sollen die neuen Elemente in ihrem Spiel sitzen. Da ist der nicht mehr so hohe Ballaufwurf, was beim Service auch mehr Varianten bringen soll. Bammers Spiel wird auch möglichst druckvoller, aggressiver und offensiver werden. Zu diesem Zweck wurde sowohl an Verbesserung von Vorhand und Rückhand gearbeitet. "Ich möchte mein Spiel weiterentwickeln und damit im Ranking weiter nach vorne", sagte die Siegerin von zwei WTA-Turnieren. "Nur so kann ich zu Olympia."

Die Spiele 2012 in London sind ihr erklärtes Ziel, das zu erreichen geht nur über eine gute Weltranglisten-Platzierung. Das olympische Erlebnis in Peking 2008 mit dem Viertelfinal-Einzug ist zu gut gewesen, als dass sie es dabei belassen möchte. "Bei den großen Turnieren habe ich oft gut gespielt", sprach Bammer einen ihrer Pluspunkte an. Damit lässt sich im Ranking auch am schnellsten Boden gut machen.