Österreichs Tennis trauert um den ehemaligen Davis-Cup-Spieler und oftmaligen Meister Franz Saiko. Der Wiener starb im Alter 81 Jahren an einem Hirnschlag, teilte der Österreichische Tennisverband (ÖTV) am Dienstag in einer Aussendung mit. "Er war mein Vorbild in Jugendtagen und ein ganz Großer im heimischen Tennissport", bedauerte ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb den Verlust einer heimischen Tennislegende.

Über neun Jahr spielte Saiko insgesamt 35-mal im Davis Cup für Österreich, feierte dabei 22 Siege und war von 1954 bis 1964 Österreichs Aushängeschild im damals noch "weißen Sport". Er schlug dabei die berühmten Briten Mike Sangster und Bobby Wilson sowie den späteren Wimbledon-Turnierchef Alan Mills, dem er erst beim Stand von 6:0,6:0,3:0 das erste Game überließ.

Achtelfinale von Wimbledon

Erstmals hatte Saiko 1954 von sich reden gemacht, als er mit Hans Redl ins Achtelfinale von Wimbledon einzog und 1957 mit Fred Huber unvergessliche Internationale Meisterschaften in Wien spielte: Beide erreichten das Semifinale, in dem Huber dem Australier Lew Hoad, Wimbledon-Sieger 1957, 2:6,8:6,3:6 unterlag, und Saiko gegen Jaroslav Drobny (CSSR/Wimbledon-Sieger 1954) 6:8,0:6 verlor.

Saiko zeichnete sich auf dem Platz vor allem durch seine technisch perfekte Vorhand aus, spielte aber relativ selten im Ausland. Nach seiner Tenniskarriere arbeitete der BMTC-Spieler als Apotheker. "Bewundernswert war er vor allem aufgrund seiner taktischen Feinfühligkeit am Court", betonte Leitgeb. Sowohl der Österreichische als auch der Wiener Tennisverband "bedauern es sehr, einen guten Freund und einen der ganz Großen im heimischen Tennissport verloren zu haben", sagte WTV-Präsident Franz Sterba.