Zwar hat die Tennissaison 2023 noch nicht die Ziellinie überquert, doch lässt sich bereits jetzt sagen, dass es wieder nicht das Jahr des Dominic Thiem war. Der ehemalige Weltranglistendritte, der in der Nacht auf heute in der zweiten Runde des Paris-Masters auf den Dänen Holger Rune traf, wies vor dem Turnier an der Seine auf ATP-Ebene eine Bilanz von 17:20-Siegen auf. Elfmal kassierte der 30-Jährige eine Erstrunden-Niederlage, dem gegenüber steht als erfreulicher Saisonhöhepunkt der Finaleinzug in Kitzbühel. Im Ranking fristet der Lichtenwörther, der aufgrund einer Gastritis allerdings auch rund einen Monat pausieren musste, aktuell auf Position 108 sein Dasein, nach Paris wird Thiem noch in Metz aufschlagen.

Hier geht‘s zum Ergebnis Thiem gegen Rune

Trotz der mageren Ausbeute kassierte Thiem heuer bereits 699.076 Dollar Preisgeld. Eine Summe, von der Herr und Frau Österreicher nur träumen können. Doch es kommt noch dicker: So hat der 17-fache Turniersieger dank des für die Erstrundenniederlage in Wien ausbezahlten Preisgelds von 18.795 Euro sein Karrierepreisgeld auf satte 30.003.212 Dollar in die Höhe geschraubt. Damit hat Thiem als erst zwölfter Spieler der ATP-Geschichte die 30-Millionen-Dollar-Grenze durchbrochen. Auf dem Sprung in die Top zehn dieses elitären „Klubs der Multimillionäre“ liegen mit Andre Agassi und Marin Cilic (31,2 Millionen) nur noch zwei Spieler vor ihm. Angeführt wird dieses Ranking (Stand 2. Oktober) wenig überraschend von Novak Djokovic (175,3 Millionen Dollar), gefolgt von Rafael Nadal (134,6) und Roger Federer (130,6). Bei diesen schwindelerregenden Summen nicht dabei sind sämtliche Sponsorengelder, Werbeeinnahmen und Antrittsgelder.

Zurück nach Paris. Dort kam es am dritten Spieltag zu einem überraschenden Favoritensterben. Zwar konnte sich der topgesetzte Djokovic mit einem 6:3, 6:2 gegen Tomas Martin Etcheverry behaupten, doch strichen in Bercy gleich die Nummern zwei (Carlos Alcaraz) und drei (Daniil Medwedew) vorzeitig die Segel.

Alcaraz geht mit sich selbst hart ins Gericht

Alcaraz hatte gegen den groß aufspielenden Russen Roman Safiullin beim 3:6, 4:6 nichts zu melden. „Es gibt Tage wie diese, aber es ist schwierig für mich, so aus einem Turnier zu fliegen. Es ist ein Versagen. Und es tut weh. Ich bin von meinem Level enttäuscht und auch davon, wie ich mich auf dem Court gefühlt habe“, ging der Spanier, der damit heuer erstmals ein Auftaktmatch verloren hat, hart mit sich selbst ins Gericht. Und weiter: „Ich bin mit der klaren Idee nach Paris gekommen, mit einem guten Abschneiden die Chance zu wahren, bei den ATP-Finals zurück auf Position eins der Weltrangliste zu kommen. Ich glaube, die Chance ist jetzt weg.“

Nichts zu feiern hatte auch Daniil Medwedew. Der Russe musste sich in einem hochdramatischen Spiel Grigor Dimitrov mit 3:6, 7:6, 6:7 geschlagen geben. Dem Bulgaren, der erst seinen siebenten Matchball verwerten konnte, gelang damit die Revanche für das Achtelfinal-Aus vor einer Woche bei den Erste Bank Open in Wien. Nächster Gegner ist der Kasache Alexander Bublik.