Ein sensationeller Renntag des Niederländers Ide Schelling wurde auf der ersten Tour-Etappe von einen folgenreichen Massensturz überschattet. Etwa 45 Kilometer vor dem Ziel auf der Etappe Brest-Landerneau (197 Kilometer) kam der Deutsche Tony Martin zu Fall. Wie durch einen Dominoeffekt lag danach das halbe Feld auf dem Asphalt.

Ausgelöst wurde der Massensturz von einem Zuschauer, der durch ein Karton-Transparent Martin streifte. "Gruß an Opi und Omi", war darauf zu lesen. Der Deutsche jedoch knallte mit dem Kopf auf den Asphalt, er fuhr weiter. Sein Landsmann Jasha Sütterlin erwischte es offenbar noch schwerer, er saß minutenlang benommen am Straßenrand.

Aus österreichischer Sicht konnte da vorsichtig Entwarnung gegeben werden. Patrick Konrad, Lukas Pöstlberger, Marco Haller, Michael Gogl waren kurze Zeit später wieder am Rad zu sehen.

Etwa 5000 Meter vor dem Ziel krachte es neuerlich. Und leider wieder schwer. Ein Fahrer kam zu Fall und riss bei über 50 km/h erneut das halbe Feld mit sich. Auch Haller, der gezeichnet war aber das Rennen fortsetzen konnte, war betroffen. Der vierfache Toursieger Chris Froome schien ebenfalls Verletzungen davongetragen zu haben.

Am Ende attackierte der Franzose Julian Alaphilippe etwa 2000 Meter vor dem Ziel. Die Slowenen Primoz Roglic und Tadej Pogacar hefteten sich wie die restliche, durch den Sturz geformte Spitzengruppe auf die Fersen. Der amtierende Weltmeister ließ sich seinen Vorsprung trotz Sturzspuren nicht nehmen und eroberte das Gelbe Trikot. Das Bergtrikot trägt Ide Schelling.