Hoppala, da verwechselt man einmal Copacabana mit Copa Cagrana und schon geht’s los im Netz mit Schimpf und Schande. Rainer Pariasek, Anchorman des ORF und derzeit Dauergast in den heimischen Wohnzimmern, ist halt einer, der polarisiert. Auf Twitter gibt es sogar einen Satire-Account namens „Der schöne Rainer“, wo es regelmäßig rundgeht.

„Sicher bin ich nicht happy über Versprecher, aber das passiert leider“, erzählt er zwischen einer Moderation im Studio am Strand von Rio. Und zwar ist es so passiert, dass im ORF-Team intern darüber gewitzelt wurde, dass Beachvolleyball diesmal auf der Copacabana und 2017 bei der WM auf der Copa Cagrana gespielt wird. Wien ist ja 2017 Schauplatz der WM, „und das dürfte wohl im Hinterkopf geblieben sein“, sagt er schmunzelnd und ergänzt: „Für manche Leute ist so ein Versprecher halt ein gefundenes Fressen, aber das gehört in unserem Geschäft dazu. Damit muss man leben, das muss man aushalten und darüberstehen.“

Pariaseks Hoppala-Liste

In der „Shitstorm-Hitliste“ von Pariasek führt aber nach wie vor Hermann Maier vor Franz Wohlfahrt. Es war der erste Kitzbühel-Auftritt von Maier. Als dieser dann vor laufender Kamera lang und breit erklärte, wie gehandicapt er denn ins Rennen gehen musste, fragte Pariasek: „Warum sind Sie überhaupt gestartet?“ Der Kommentator rückblickend: „Das war inhaltlich richtig, aber nicht optimal formuliert. Er hat eine schnippische Antwort gegeben, sich umgedreht und ist gegangen. Da gab’s zahlreiche Beschwerden.“ Und im Herbst letzten Jahres fühlte sich Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt bei einem Interview von Pariasek provoziert, das Video („Was soll das jetzt? Ich lass’ mir das Spiel nicht schlechtreden, das lass ich mir nicht mehr gefallen!“) wurde prompt zum Internethit. „Da war es auch arg“, sagt der 52-Jährige.

Der 52-Jährige weiß natürlich, dass er nicht nur Freunde hat, sondern dass es auch viele gibt, die ihn ganz und gar nicht mögen. „Nach der EM in Frankreich habe ich zu 99 Prozent positives Feedback gehabt. Aber es ist schon klar, dass die, die maulen, mich dann auf der Straße nicht ansprechen“, sagt er. Wie gut die Moderatoren und Kommentatoren des ORF bei den Zusehern ankommen, wird übrigens alle zwei Jahre von einem Meinungsforschungsinstitut getestet. Da werden Themen wie Glaubwürdigkeit, Sympathie, Kompetenz oder Beliebtheit abgefragt. Und so schlecht dürfte Pariasek nicht abgeschnitten haben, sonst stünde er derzeit nicht in Rio vor der Kamera. „Ich kann nicht versprechen, dass ich mich in den nächsten 14 Tagen nicht verspreche. Es wird schon noch ein paar Hoppalas geben.“