Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat die Teilnahme der russischen Weitspringerin Darja Klischina an Olympia 2016 in Rio und anderen internationalen Wettkämpfen genehmigt - allerdings als "neutrale Athletin". Die jeweiligen Ausrichter müssten die Entscheidung noch akzeptieren, hieß es in einer Mitteilung des Verbands vom Samstagabend. Sie könnte dort aber sogar unter der Fahne Russlands antreten dürfen, da das für die Nominierung zuständige Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) nicht suspendiert ist. 

Insgesamt 136 Leichtathleten aus Russland hatten bei der IAAF eine Ausnahmestartgenehmigung beantragt, teilte der Weltverband am Sonntag mit. Klischina wurde von der IAAF als vorerst einzige Athletin durchgewunken. Stars wie Stabhochsprung-Weltrekordlerin Jelena Isinbajewa und Hürdensprint-Weltmeister Sergej Schubenkow müssen auf ein günstiges Urteil des Obersten Sportgerichts in Lausanne hoffen, das bis spätestens 21. Juli über die insgesamt 68 Ansuchen russischer Aktiver um Einzelstartgenehmigung entscheiden wird. 

Nach den Enthüllungen der russischen Athletin Julia Stepanowa über systematisches Doping in der Leichtathletik ihres Landes war Russland von der IAAF für die EM und für die Olympischen Spiele gesperrt worden. Allerdings gewährt die IAAF russischen Leichtathleten, die sich seit geraumer Zeit außerhalb des eigenen Landes aufhalten und sich unabhängigen Anti-Doping-Kontrollen unterworfen haben, im Einzelfall doch ein Startrecht. Stepanowa selbst durfte bei der EM - ebenfalls als "neutrale Athletin" - über 800 Meter antreten.