Von 2009 auf 2010 wurde das Sportbudget des Landes stark gekürzt. Passiert das gleiche auch wieder für jenes von 2011?

GERHARD DÖRFLER: Nein, es bleibt gleich wie heuer. Für den Sport stehen 11,1 Millionen Euro zur Verfügung. Die Summe ist aber meiner Meinung nach nicht entscheidend, den Erfolg kann man sich nicht kaufen.

Können Sie das genau erklären?

DÖRFLER: Zwei Beispiele. Im Jahr 2002 war ich Sportreferent, da standen 4,8 Millionen zur Verfügung. Die Erfolge der heimischen Sportler sind aber nicht ebenso gestiegen wie die Geldsumme. Nummer zwei ist die Austria Kärnten. Selbst Millionen konnten den Verein nicht retten.

Heißt das, das Land wird sich in Zukunft genauer ansehen, wohin die Subvention geht?

DÖRFLER: Ja, aber das kann nicht Kärnten alleine machen. Der Bund muss sich in Zukunft mehr an dem schwedischen Modell orientieren. Wir können nicht mehr alles fördern, müssen uns auf Kernsportarten konzentrieren. In Kärnten verzeichneten einige Sportarten eine stark steigende Förderung bei einer gleichzeitigen stark fallenden Leistung der Aktiven.

In Kärnten bewegen die zwei Großveranstaltungen Ironman und "Kärnten Läuft" Tausende. Sind solche Groß-Events der Garant für eine bewegte Zukunft?

DÖRFLER: Beide bewegen, sowohl die Breite wie die Spitze. Während der Ironman Kult ist, ist "Kärnten" Läuft ein GanzjahresEvent für die ganze Familie. Siehe Neujahrs- und Frühstückslauf, Frauenlauf, Kidsrun usw. Gerade da muss man alles tun, um Bewerbe mit einer guten Entwicklung zu unterstützen, sie nicht zu bremsen. Beim Halbmarathon sind zum Beispiel auch einmal zwei Startorte möglich.

Obwohl es hier ständigen Zuwachs gibt, gibt es immer weniger Damen und Herren, die sich quälen wollen, um an die Weltspitze in ihrer Sportart zu gelangen. Hätten Sie eine Idee, wie man diesen Trend umkehren könnte?

DÖRFLER: In einer Wohlstandsgesellschaft wird es immer Menschen geben, die sich lieber der Sport-Spaßgesellschaft zuwenden. Eine Umkehr kann nur von den Menschen selbst kommen.

In Kärnten ist die Sportförderung eine Kann-Bestimmung. Muss der Sport Angst haben, dass das Land ihn einmal nicht mehr unterstützt?

DÖRFLER: Nein, wir werden den Sport immer unterstützen und zwar von ganz klein bis ganz groß. Schon deshalb, weil der Sport ein wichtiger Faktor im Gesundheitswesen ist.