Zum 30. Mal geht es heuer über 42,195 Kilometer durch die Grazer Innenstadt. Und wieder trifft Spitzensport auf Breitensport. „Wir werden wieder alles daran setzen, den Streckenrekord zu knacken“, sagt Marathon-Organisator Michael Kummerer. In den vergangenen beiden Jahren ist das gelungen – die Bestzeit in Graz liegt mittlerweile bei 2:09:24. Zwei Minuten schneller könnte der Graz Marathon schon absolviert werden – Stichwort neues Material, etwa Carbonschuhe. Verhandlungen mit den drei großen Vereinen Volare, run2gether und Global finden bereits statt. Weil Weltrekordhalter Eliud Kipchoge selbst für Global läuft und durch den Wörthersee-Halbmarathon vor Jahren auch Kummerer kennt, ist durchaus vorstellbar, dass der Kenianer einer von 30 Testimonials ist, der für den Graz Marathon werben soll.

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Um dann zu erreichen, dass auch die Breite bewegt wird. „Das Geld, dass wir für den Spitzensport ausgeben, ist da. Aber lieber gebe ich es für den Breitensport aus“, sagt Kummerer. Und darum gibt es neben dem Hauptbewerb über die volle Distanz auch heuer wieder den Maskottchen-Sprint, Nachwuchsbewerbe, den City-Run über fünf Kilometer (alles am Samstag), den Viertelmarathon, Halbmarathon und Staffelmarathon (am Sonntag).

"Wir müssen die Kleinsten schon begeistern und mitnehmen, dann bleiben sie beim Sport“, sagt etwa Sport-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß, die sich selbst wieder aufs Zuschauen und Anfeuern beschränken wird. „Die Kinder für Sport zu begeistern und die Teilnehmer von morgen heranzuzüchten, ist für mich das Wichtigste“, sagt Sportstadtrat Kurt Hohensinner, für den der Halbmarathon eine Ehrensache ist – zumindest. „Vielleicht traue ich mich dieses Mal über die Marathondistanz drüber, der 30. Geburtstag würde sich anbieten.“

Beim 30er erlebt der Graz Marathon eine andere Premiere: Es wird – gemeinsam mit dem Projekt Moi – Move on to inclusion – einen Inklusionslauf stattfinden. „Ein Meilenstein. Es freut mich, dass es endlich soweit ist“, sagt Hohensinner. Und weil es eben ein Inklusionslauf sein soll, findet der Bewerb im Rahmen des City Runs am Samstag statt. „Es laufen alle gemeinsam. Dass ist das Mindestmaß an Wertschätzung, dass du geben kannst“, sagt Kummerer. Im Vorjahr gab es eine Kooperation mit der Lebenshilfe im Zielbereich, heuer wird eben erstmals auch mitgesportelt. „Wir denken schon lange über Inklusion nach.“ Auch in Richtung Rollstuhl-Sportler, die interessieren sich aber vor allem für die halbe oder volle Distanz – was in Graz aufgrund der Straßenbahnschienen aber leider nicht realisierbar ist.