Das Jahr 2019 bleibt das Jahr von Profi-Golfer Bernd Wiesberger, der die Rückkehr nach seiner Handgelenksverletzung mit einem Erfolg nach dem anderen garniert. Der nächste Höhepunkt: Am Sonntag gewann Wiesberger, nur fünf Tage nach seinem 34. Geburtstag in Rom die Italian Open, einem Turnier der hochdotierten Rolex-Series mit einem Schlag Vorsprung auf Matthew Fitzpatrick (ENG). Erfreulich: Wiesberger war nicht der einzige Österreicher im Spitzenfeld, denn der Steirer Matthias Schwab beendete das Turnier hinter Kurt Kitayama (USA) auf dem hervorragenden, geteilten vierten Platz und ist ebenfalls auf bestem Weg, sich in Europas Spitze zu etablieren.

Der Finaltag wurde zu einem echten Krimi: Wiesberger aber blieb fehlerlos und brachte eine 65er-Runde, die zweitbeste Runde des Tages nach Justin Rose, ins Klubhaus. Dem Burgenländer gelangen sieben Birdies, damit lag er zwischenzeitlich sogar schon mit einem Vorsprung von drei Schlägen in Front, weil die Konkurrenz patzte, wie auch der Führende nach drei Runden, Matthew Fitzpatrick. Der drehte dafür aber am Ende wieder richtig auf, machte auf den letzten vier Löchern Schlag um Schlag gut - letztlich aber gelang das Birdie auf dem 18. und letzten Loch nicht, Wiesberger blieb mit 268 Schlägen einen Schlag vor dem Jungstar aus England.

Nummer eins Europas

Mit seinem siebenten Sieg auf der European Tour und dem zweiten in diesem Jahr bei einem der großen Rolex-Series-Turniere, schon sich Wiesberger wieder auf die Spitzenposition der Jahresrangliste, des "Race to Dubai", zog am Spanier Jon Rahm und am Iren Shane Lowry vorbei. Ganz nebenbei knackte Wiesberger schon Anfang Oktober die Drei-Millionen-Preisgeldgrenze, hält dank des Preisgeldschecks des mit sieben Millionen Euro dotierten Turniers in Italien von etwas über einer Million Euro in diesem Jahr schon bei knapp über 3,5 Millionen.

"Ich hab das erste Mal aufs Leaderboard geschaut, als ich auf der 16 ein Birdie gemacht habe", erzählte Wiesberger, "deshalb habe ich gar nicht mitbekommen, dass ich davor schon vorne war. Und mir sind eine gute Saves gelungen, ich blieb konzentriert, das war gut." Und dann meinte er: "Ich habe bei den richtigen Events gut gespielt, das zählt halt. Und ich freue mich, was bei den vier verbleibenden Turnieren noch passiert."

Bemerkenswert: Wiesberger, der bei seiner Verletzung auf Platz 398 der Welt zurückgefallen war, ist nun wieder knapp an den Top-20. "Ich habe heuer drei Mal gewonnen, ich habe immer gut gespielt, wenn es drauf ankam. Und ich habe es einfach nur genossen", sagte er. Und durfte mit seinen Eltern feiern, die in Italien live dabei waren. Die Bilanz bei den großen Turnieren kann sich nun wirklich sehen lassen: Platz zwei bei den Irish Open, Siege in Schottland und nun Italien - davor war auch schon der Sieg in Dänemark gestanden.

Schwab mit großartiger Runde

Was im Jubel um Wiesberger beinahe unterging, war die großartige Vorstellung von Matthias Schwab: dem Steirer gelang am Schlusstag eine 66er-Runde, mit die zweitbeste des Tages. Schwab gelangen bei einem Bogey sechs Birdies, damit schob er sich im Klassement um neun Plätze nach oben. Der Lohn: Schwab wird im "Race to Dubai" um 14 Plätze auf Rang 31 steigen, die Qualifikation für das große Finale in Dubai rückt damit immer näher. Und auch der erste Sieg auf der Tour scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. "Heute gratuliere ich Bernd zu seinem Sieg. Und ich wünsche Sepp (Straka, Anm., der in Houston auf der US-PGA-Tour nach drei Runden auf Rang sechs liegt) alles Gute. Und ich selbst bin mit meiner Runde sehr zufrieden, ebenso mit der Platzierung!"