Unglaublich, aber wahr: Bernd Wiesberger hat es nach seiner Handgelenksoperation und über einem halben Jahr Verletzungspause schon im Comeback-Jahr wieder ganz an die Spitze geschafft. Der 33-Jährige setzte sich beim European Tour-Turnier "Made in Denmark" mit 270 Schlägen durch und feierte damit seinen fünften Sieg auf der besten europäischen Tour im Profi-Golf.

Dabei hatte Wiesberger am letzten Tag auf dem Himmerland Golfkurs nahe Farsö in Dänemark hart zu kämpfen. Dabei lag der Oberwarter nach einem Blitzstart zwischenzeitlich schon drei Schläge voran, ein Doppel-Bogey auf Loch vier ließ den Vorsprung wieder schmelzen. Doch mit fünf  Birdies und einem Eagle (bei nur einem Bogey) machte Wiesberger wieder alles wett - bis er am 18. Loch den Abschlag verzog und einen Strafschlag samt Drop hinnehmen musste - obwohl er zwei Schläge Vorsprung hatte, als es auf das Loch ging.

Entscheidung am letzten Loch

Sein Konkurrent um den Sieg, der junge Schotte Robert Macintyre, tat, was er tun musste. Er griff an, verpasste das Birdie aber hauchdünn. Und so setzte sich Wiesberger letztlich mit einem Schlag Vorsprung durch - und das ist nach einem schwierigen Jahr eine besondere Genugtuung. Denn im Vorjahr hatte er sich eine schwere Handgelenksverletzung samt Sehnenriss zugezogen, musste operiert werden und fiel mehr als sechs Monate aus. Doch nun scheint er endgültig den Anschluss an die Weltspitze wieder gefunden zu haben.

"Ich bin sprachlos", meinte Wiesberger nach dem Putt zur 66er-Runde und dem Sieg. "Ich bin so dankbar, so vielen Leuten. Es war hart, aber dann kam diese Woche. Es war einfach nur großartig, ich habe es genossen. Ich mag das Golf, so wie ich es gespielt habe. Ich hatte Spaß, so soll es sein, es war einfach zum Genießen." Und zum letzten Loch meinte er nur: "Ich habe den Abschlag nicht so erwischt, wie ich wollte, ein kleines Drama halt. Aber das ist egal.Ich habe nur daran gedacht, was vor einem Jahr um diese Zeit passiert ist. An die Unterstützung, die ich hatte. Es war einfach nur traumhaft, ich bin stolz, dass ich das alles jetzt so zurückzahlen kann."

Schwab fiel auf Rang neun zurück

Nicht so gut lief es leider für den zweiten Österreicher im Feld, Matthias Schwab. Der Schladminger, der nach zwei Runden in Führung gelegen war, spielte am Wochenende zu fehlerhaft, am Sonntag gelang ihm "nur" eine 70er-Runde (eins unter Par). Und das bedeutet in der Endabrechnung den neunten Platz. Gut, aber wohl nicht gut genug nach der ausgezeichneten Ausgangsposition am Freitag.