Die letzte Runde bei den Austrian Golf Open im "Diamond Country Club" in Atzenbrugg war mit 75 Schlägen Ihre schlechteste. Sagen Sie uns den Grund dafür?

MATTHIAS SCHWAB: Erstens habe ich gleich von Beginn an die Bälle nicht so gut getroffen wie in den Tagen davor, zweitens nahm ich mir vor heute voll die Fahnen zu attackieren. Das Riskieren war aber nicht so g'scheit."

Ist das immer Ihr Spiel oder wollten Sie es nur heute ganz genau wissen?

SCHWAB: Im Normalfall lege ich mein Spiel schon taktisch an. Schon vor der Runde hatte ich heute den Plan, auf die Fahnen zu gehen. Ich weiß jetzt, dass so ein Harakiri nur sehr selten gut geht.

Das heißt, Sie haben in diesen Tagen auf der European Tour sehr viel gelernt?

SCHWAB: Ja, diese Woche war ganz wichtig. Vor allem weil ich gesehen habe, ich kann auch auf höchster europäischer Ebene mithalten. Eine Profikarriere ist für mich erreichbar. Es wird aber noch etwas dauern.

Weil Sie vorerst die Schule abschließen wollen?

SCHWAB: Ja, derzeit gehe ich in die 6. Klasse des BORG in Radstadt. Das heißt, ich drücke noch drei Jahre die Schulbank. Nach der Matura möchte ich gerne auf eine Universität oder ein College in den USA gehen.

Apropos Schule. Am Montag sitzen Sie wieder in der Klasse. Welche Stunde warten?

SCHWAB: Keine Ahnung, da wir erst eine Woche Schule haben, aber noch keinen Stundenplan. Ich gehe hin, ohne zu wissen, was es gibt.

Nehmen ihre Klassenkameraden Notiz von ihren Erfolgen?

SCHWAB: Das weiß ich nicht. Es spielt keiner aus meiner Klasse Golf. Ich denke aber, es werden sich ein paar freuen und es werden ein paar Neider dabei sein.

Wissen Sie eigentlich, dass sie mit ihrer Leistung den Rekord eines gewissen Sergio Garcia gebrochen haben?

SCHWAB: Nein, wieso?

Weil der Spanier bei seinem Europaen-Tour-Debüt mit 15 Jahren bei den Turespana Open nur den 66. Platz belegte. Macht Sie es stolz, mit Platz 32 bester 15-Jähriger zu sein, der je auf der European Tour spielte?

SCHWAB: Sehr, das bestärkt mich nur, meinen Weg so konsequent weiter zu gehen.

Kamen in Atzenbrugg einige Profis zum Gratulieren?

SCHWAB: Ja, jetzt zum Schluss haben mir einige gratuliert. Es ab aber auch einige, die nicht sehr nett waren.

Gibt es ein Vorbild für Sie?

SCHWAB: Ja, Tiger Woods war es, na ja, er ist es auch jetzt noch.

Es heißt immer, schon Amateure sollten auf einer Runde um etwas spielen, damit sie sich dann auf der Profitour leichter tun. Gilt das auch für Sie?

SCHWAB: Klar, es ist schon gut, wenn es auf einer Runde um etwas geht, weil du dich dann einfach viel mehr konzentrierst. Wir spielen halt nicht um Geld, sondern um Bälle oder so. Du musst es tun, um für später vorbereitet zu sein.