Sie lagen nach dem dritten Tag beim Golf-Challenge-Turnier in Moskau mit zwei anderen Spielern in Führung. Können Sie erklären, was Sie in der letzten Runde - neun über Par - so schlecht machten?

FLORIAN PRÄGANT: Ich weiß nicht, was passiert ist. Es ist einfach unfassbar. Weder die Abschläge noch das Chippen und Putten klappten. Mit den Eisen war ich überhaupt "per Sie".

Nach fünf Löchern lagen Sie schon fünf über Par. Ziemlich ungewöhnlich, oder?

PRÄGANT: Ungewöhnlich? Das ist furchtbar. Die Bogeys auf den Löchern zwei und drei konnte ich noch wegstecken. Schlimm war die Sieben auf Loch fünf, einem Par vier. Da habe ich den Abschlag weggeschossen. Der Ball sprang von einer Straße in einen Busch. Danach traf ich noch einen Baum. Von dem Schock erholte ich mich nicht mehr. Jedes gespielte Par kam mir schon wie ein Birdie vor.

Das heißt, Sie sind richtig "angespeist" von Ihrer Leistung?

PRÄGANT: Angespeist ist die Untertreibung des Jahres. Am liebsten würde ich in ein Box-Studio gehen und mir einen Sandsack suchen, um mich abreagieren zu können. Selbst mit einer Par-Runde wäre ich Dritter geworden, hätte 15.000 Euro erhalten und die Tourkarte für die European Tour 2012 so gut wie in der Tasche gehabt.

So gab es für Sie nur 2000 Euro. Mit 53.896 verdienten Euro liegen sie im Challenge-Tour-Ranking auf Platz 16. Die Top 20 dürfen auf die European Tour. Wie viel Geld fehlt Ihnen noch?

PRÄGANT: Einige Tausender muss ich schon noch verdienen. In den ausstehenden vier Turnieren sollte das machbar sein. Bereits am Montag um 6 Uhr früh fliege ich zum nächsten Turnier nach Toulouse.

Ist es möglich, in so kurzer Zeit das Erlebte zu verarbeiten?

PRÄGANT: Ich genehmige mir ein Bierchen, denke noch kurz an Moskau und mache dann einen Haken darunter. Wenn du auf der Tour spielst, musst du das verarbeiten können.