Sie haben eine turbulente Woche hinter sich - erst die WM in Gstaad, jetzt der Grand Slam in Klagenfurt.
RUBENS ACOSTA: Turbulent schon, aber auch sehr schön. Die WM war gelungen, der Grand Slam in Klagenfurt ist seit Jahren eine unserer besten Veranstaltungen. Hannes Jagerhofer hat wieder unglaublich gute Arbeit geleistet.

So gute, dass die WM 2011 wieder in Klagenfurt stattfinden wird?
ACOSTA: (lacht) Die Beachvolleyballer hegen zu Klagenfurt eine ganz besondere Zuneigung. Das ist schon ein sehr gewichtiges Argument, wenn es um die Vergabe einer Weltmeisterschaft geht.

Das ist aber noch kein "Ja".
ACOSTA: Das liegt aber nur daran, dass wir auch daran denken müssen, wie wir neue Märkte erschließen können. Auch Norwegen, die USA und Russland haben sich um die WM beworben. Es gilt abzuwägen, wie wir Beachvolleyball auf eine breitere Basis stellen können.

Das Organisationsteam hätte sich aber definitiv eine Ausrichtung verdient?
ACOSTA: Daran besteht kein Zweifel, das kann man gar nicht oft genug betonen. Wir haben deshalb auch schon einen Plan, wie wir Hannes Jagerhofer im weltweiten Beachvolleyball verankern können.

Nämlich?
ACOSTA: Die Olympischen Spiele 2012. Ich will, dass Jagerhofer jetzt schon mit dem englischen Verband arbeitet. Die Spiele sind eine wichtige Bühne für unseren Sport, da ist die Unterstützung von Profis wie Jagerhofer unabdingbar.

Bleiben wir noch kurz bei der WM - wann wird über den Ausrichtungsort entschieden?
ACOSTA: Wir planen für Oktober eine Sitzung in Lausanne. Dort wird das Direktorium zusammentreten und entscheiden.

Der Präsident hat dabei eine gewichtige Stimme.
ACOSTA: (lacht) Sie sind hartnäckig. Okay, ich hege große Sympathien für Klagenfurt.

Bei Olympischen Spielen soll Beachvolleyball aber nicht so gut angenommen worden sein?
ACOSTA: Das ist schlichtweg falsch. Das Stadion war voll und das den ganzen Tag über. Außerdem hat Beachvolleyball das höchste aller TV-Ratings bei den Spielen bekommen.

Woraus erklären Sie sich das?
ACOSTA: Beachvolleyball ist nahe an den Menschen. Es ist ein Mitmach-Sport, bei dem sich Athletik und Unterhaltung vermischen. Genau das wollen die Leute heute. Beachvolleyball steht für die Zukunft des Sports - wir müssen wieder näher an die Zuschauer ran.

Vielleicht schon in Peking?
ACOSTA: Ganz sicher sogar! Wir haben uns die Spielstätte bereits zeigen lassen und glauben Sie mir: Das ist die schönste aller Anlagen. Daran merkt man, welchen sportlichen Stellenwert Beachvolleyball mittlerweile einnimmt.