Aliens sieht man nicht. Darauf begründet sich ihr Mythos. Keine Verschwörungstheorie, sondern Beachvolleyball.Rund um den Grand Slam wimmelt es nur so von grün gewandeten - intern Aliens genannten - Helfern. Rund 50 bilden den harten Kern des Organisationsteams. Ihr Credo: "Im Idealfall merkt niemand, dass es uns gibt".

Stunden im Einsatz. Wenn die Spieler den Sand und die Zuschauer die Ränge betreten, sind sie bereits wieder verschwunden. Manche in einem schmucklosen Container, wie Marie-Christine Aichinger. Von dort koordiniert sie das Unterhaltungsprogramm für die Fans. Im letzten Jahr stand neben ihrem Schreibtisch ein Bett, "damit ich zumindest zwischendurch die Augen zumachen konnte". Das zwischendurch summierte sich zu zehn Stunden. Von Donnerstag bis Sonntag. Insgesamt.

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"Kreatives Chaos". Schon in der letzten Juniwoche machen die Helfer die Stocksportanlage unweit des Centre Courts zu ihrem "Heimatplaneten". Die Gesichter zwischen den sich endlos stapelnden Kisten mit Werbematerial, Halsbändern und Drucksorten sind jung. Kaum einer ist älter als 25. Einige haben sich von ihrem Hauptberuf Urlaub genommen, nur um in Klagenfurt dabei zu sein. Dass der Beachvolleyball Grand Slam trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) Jahr für Jahr perfekt inszeniert über die Bühne geht, dafür sorgen Abteilungsleiter und Turnierdirektor Reinhard Lischka, der aus seinem Büro das kreative Chaos überblickt: "Die Begeisterung mit der sie dabei sind, spürt man. Wenn Zuschauer, Spieler und Sponsoren zufrieden sind, dann haben wir gute Arbeit geleistet."

VIPs. Die besteht auch aus der eigens in einer Auflage von 2000 Stück gedruckten Beachvolley-Zeitung, die ebenfalls direkt vor Ort erstellt wird. Gleich neben den Druckern hängen tausende farbige Bänder. In Kombination mit den 2200 Akkreditierungskarten zeigen sie, wer einfacher Gast und wer "Diamond-VIP" ist: Buffet statt Bänkchen und eine Swatch-Uhr, die berührungslos den VIP-Eingang freigibt.

Zwölf Monate Arbeit. Ungefähr die Hälfte des Kernteams kommt aus Kärnten, schätzt Lischka. Wie Lisi Prinz. Die 24-Jährige ist seit vier Jahren dabei und betreut heuer erstmals die rund 110 Hostessen, die den VIPs das Strandleben versüßen sollen. Ihr Organisationstalent fiel auch den Leuten von Hannes Jagerhofers Unternehmen Acts auf. Seit Jänner ist sie fix dabei. "Nach dem Turnier ist vor dem Turnier", lautet das Acts-Motto für den Grand Slams - Beachvolleyball zwölf Monate im Jahr.