Auch wenn die Erinnerung verschwommen ist: „Ein biss‘l habe ich meine Karriere im Eggenberger Bad gestartet“, sagt Clemens Doppler. Nicht im Eggenberger Bad, sondern am Murbeach ist der zweifache Europameister am Wochenende wieder zu sehen, wenn das Pro-160-Turnier von Freitag (Qualifikation) bis Sonntag stattfindet – ein nationales Profiturnier der höchsten Kategorie. 24 Jahre nach seinem Sieg beim Beach Cup in Graz will Doppler wieder gewinnen. Und es gefällt dem Niederösterreicher in der steirischen Landeshauptstadt. „Eine Beachvolleyball-Hochburg, junge Leute, Studentenstadt, lässiges Flair. Es tut sich da einfach viel.“ Nationale Turniere haben Doppler einst das Leben erleichtert. „Du zahlst international Lehrgeld, kommst heim und kannst ein lässiges Turnier spielen“, erzählt der 41-Jährige. „Solche Turniere stehen und fallen mit den Leuten, die sie organisieren.“

In Graz ist das Ingo Gruber. Und er hat sich entschieden: Seit 1995 veranstaltet er jedes Jahr ein nationales Profiturnier. Und jenes heuer wird das letzte sein, das er organisiert. „Das Turnier beschäftigt mich das ganze Jahr“, sagt er. „Ich mache die Arbeit, die normalerweise eine ganze Agentur macht.“ 40.000 Euro Budget wären für ein Turnier dieser Kategorie aufzutreiben – und (wohl auch pandemiebedingt) diese Arbeit wird nicht leichter. „Das Feuer würde schon noch brennen, wenn sich ein Geldgeber findet“, sagt Gruber. Und auch die Bereitschaft, einem jungen Team zu helfen, wäre durchaus da. „Ich bin da gerne bereit weiterzuhelfen und zu vermitteln. Ich hoffe, dass es jemand macht.“

Ein Pro-160-Turnier in Graz kann also auch ohne Gruber stattfinden. Und es ist auch durchaus denkbar, dass Doppler 2023 wieder in Graz serviert. „Ich wollte Spaß am Volleyball haben und nicht 200 Tage im Jahr auswärts schlafen. Beides geht auf“, sagt Doppler. Eine Fortsetzung der Karriere ist also nicht ausgeschlossen. Das Ziel in Graz mit Partner Thomas Kunert? „Gut spielen. Dann stehen wir im Finale. Spielen wir nicht gut, überstehen wir die Gruppe nicht.“ 16 Teams stehen bei Männern und Frauen im Hauptbewerb – da wie dort vertreten: Die Kinder von Nik Berger, der 2001 mit Oliver Stamm in Graz gewann.

Eine von vielen schönen Erinnerungen, die Gruber hat: „Da hat das ganze Bad gezittert, als die beiden eingelaufen sind“, sagt er. Berger/Stamm waren damals immerhin Achtelfinalisten bei den Olympischen Spielen 2000 in Sidney.