Dass die Corona-Pandemie für Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal eine enorme Herausforderung darstellt, ist mittlerweile bekannt und bleibt wohl auch weiterhin eine schwierige Aufgabe. Für die Ski-Akademie Schladming, die seit Jahren erfolgreiche Winterspitzensportler „produziert“, war die Umstellung auf „Distance Learning“ kein schwieriges Unterfangen. „Wir haben im März beim ersten Lockdown ganz einfach auf unseren Winterbetrieb umgestellt“, sagt Franz Schaffer, Direktor der Ski-Akademie, und erklärt: „Unsere Schüler sind im Winter bei Wettkämpfen und daher selten in der Schule. Distance Learning wird bei uns seit Jahren gemacht.“ Für Schüler zwischen 14 und 20 Jahren stellt diese Art des Unterrichts nach Auskunft von Schaffer auch nicht so ein großes Problem dar. Man habe andere Schulen, die keine Erfahrung mit „Distance Learning“ hatten, „so gut es ging geschult“, sagte Schaffer.

Schulsport via Video

Wesentlich größer ist die Herausforderung in der Unterstufe. Aber auch die Sportmittelschule Bruckner in Graz hat Mittel und Wege gefunden, ihre Schüler unter den gegebenen Voraussetzungen bestens zu betreuen. Für Michael Habjanic, Direktor der SMS Bruckner, wurde der Sportunterricht in den Schulen sehr stark vernachlässigt. „Niemand hatte einen Trainer, aber schließlich haben wir einen Lehrauftrag. Da geht es um die Erziehung zum Sport. Das ist komplett untergegangen“, sagt Habjanic. Er und seine Kollegen versuchten das Beste aus der Situation zu machen. Für die Schüler der SMS Bruckner war der Sport unter Einhaltung aller Vorgaben nicht ganz gestrichen. In der Schule durften sie allerdings nicht üben. „Wir haben mit den Kindern in verschiedenen Bereichen via Videos trainieren können. Bei uns ist der Sport nicht ganz untergegangen“, erklärt Habjanic, der als ehemaliger Zehnkämpfer aus einer noch so schwierigen Situation das Beste herausholen möchte.
Auch der Pandemie kann er etwas Positives abgewinnen. „Ich hätte es ohne Corona niemals geschafft, in so kurzer Zeit Lehrer und Schüler digital so gut auszubilden, wie sie jetzt ausgebildet sind“, erklärte Habjanic. Das große Aber bleibe jedoch die fehlende Bewegung der Gesellschaft und vor allem bei den Kindern. „Sie sind leider die großen Verlierer“, so Habjanic.

Michael Habjanic (links), Franz Schaffer
Michael Habjanic (links), Franz Schaffer © Ballguide/Großschädl, KK

Deshalb sei es wichtig, so schnell wie möglich zum Sport zurückzukehren. „Das Wichtigste ist und bleibt der Kontakt in der Schule. Dass man sich wieder real sieht“, sagt Habjanic. Dass die (Schul-)Welt etwas verkehrt ist, sieht auch Schladming-Chef Schaffer: „Dass Schüler sagen, sie wollen endlich wieder in die Schule, hätte ich mir vor der Pandemie nicht träumen lassen.“


Schuleinschreibung SMS Bruckner fürs Schuljahr 2021/22 ist am 15. Februar. Alle Infos unter: sportmittelschulegraz.at