Erst im April gab Ihr langjähriger Trainer Kurt Traer seinen Rücktritt bekannt. Wie überraschend kam das für Sie?
Lobnig: Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Eigentlich hatten wir gemeinsam einen Plan bis zu den Olympischen Spielen 2020, den wir auch durchziehen wollten. Dennoch respektiere ich seine Entscheidung, obwohl ich es sehr schade finde.

Wer kümmert sich jetzt um Ihre sportliche Weiterentwicklung?
Ich entschloss mich ziemlich schnell mit Verbandstrainer Carsten Hassing zusammenzuarbeiten. Das bedeutet für mich zwar, dass ich öfter nach Wien oder Linz pendeln muss. Es gibt mir auf der anderen Seite aber auch mehr Freiheiten, wenn ich in Kärnten und auf mich alleingestellt bin. Der Trainingsrhythmus und die Intensität haben sich aber nicht wirklich verändert. Das technische Feedback hole ich mir jetzt bei Carsten (Anm. Hassing), mit dem ich auch alles andere stets abspreche.

Nach dem zweiten Platz vom Wochenende in Polen, werden Sie heuer an keinem weiteren Weltcuprennen teilnehmen. Wieso?
Es ist einfach nicht machbar, alle Wettkämpfe in einer Saison zu bestreiten. Die Gefahr eines Übertrainings ist einfach zu hoch. Ich habe meine Regattateilnahmen heuer bewusst reduziert. Meine Prioritäten liegen ganz klar auf der Heim-WM in Ottensheim.

Welche Ziele haben Sie sich dafür gesetzt?
Der Wunschtraum ist natürlich, eine Medaille zu holen. Was ich aber unbedingt erreichen will, ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dafür muss ich in Ottensheim unter die Top Neun kommen.

Sie kennen die Strecke wie ihre Westentasche. Wie groß ist Ihr Vorteil wirklich?
In erste Linie verbinde ich viele schöne Erinnerungen mit der Strecke, auf der ich schon in ganz jungen Jahren die ersten Regatten bestritt. Ich freue mich schon sehr auf die WM, obwohl für unser Team der Druck auch sehr groß sein wird. Einen wirklichen Vorteil sehe ich für mich aber nicht. Es werden für alle faire Wettkämpfe.

Wie schaut nun die Vorbereitung bis zur WM aus?
Ab nächster Woche trainiere ich mit dem nationalteam für 14 Tage auf dem Weißensee. Kurz vor der WM geht es noch für zehn Tage nach Frankreich. Von dort reisen wir erst knapp vor dem Start nach Ottensheim, um dem großen Trubel etwas entfliehen zu können.