Nach der Ankündigung eines diplomatischen Boykotts der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking hat China vier westliche Länder vor Konsequenzen gewarnt. Die USA, Australien, Großbritannien und Kanada "werden unweigerlich den Preis für ihr Fehlverhalten zahlen", sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Wang Wenbin am Donnerstag. Er prangerte die "Nutzung der olympischen Plattform für politische Manipulationen" an.

Die USA hatten am Montag angekündigt, wegen Menschenrechtsverletzungen in China keine Regierungsvertreter zu den Olympischen Spielen im Februar zu entsenden. US-Sportler sollen jedoch an dem Großereignis teilnehmen. Am Mittwoch schlossen sich Kanada, Großbritannien und Australien dem diplomatischen Boykott an.

Die Ampel-Regierung des neuen deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) hält sich in der Frage bisher bedeckt. Die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Donnerstag bei einem Besuch in Paris, Deutschland werde über einen möglichen diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking gemeinsam mit den europäischen Partnern entscheiden. Zuvor hatte bereits Scholz eine enge Abstimmung "mit den Partnern in Europa und der Welt" angekündigt.

Berichte über schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen unter anderem an der muslimischen Minderheit der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang sorgen seit langem für diplomatische Spannungen zwischen dem Westen und Peking.