Am Sonntag erlischt in Tokio das Feuer der 32. Olympischen Sommerspiele. Und Österreich kann mit einmal Gold, einmal Silber sowie fünfmal Bronze auf durchaus erfreuliche Wettkämpfe zurückblicken. Dementsprechend positiv fällt auch die Bilanz von Karl Stoss, dem Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC), aus. „Es waren für uns unglaublich erfolgreiche Spiele und ich freue mich über die hervorragenden Ergebnisse“, betonte der Vorarlberger, der neben den Medaillengewinnern auch die Diplomplatzierungen (Ränge vier bis sechs) hervorhob.

Besonders angetan hatte es ihm Anna Kiesenhofer, die im Straßenrennen sensationell zu Gold gefahren war: „Das war eine Topleistung einer einzelnen Person ohne Profiteam im Rücken und weltweit die Topstory schlechthin. Eine Glanzleistung, die uns absolut stolz und auch sehr berühmt gemacht hat.“

Die Nullnummer von Tokio 1964 habe man nun getilgt, nach dem ebenso schwachen Abschneiden in London 2012 (0) und Rio 2016 (1 x Bronze) befinde man sich nun auf einem „absolut erfolgreichen Weg. Der Medaillenschnitt der letzten zehn Spiele liegt jetzt bei 2,7 Stück“, geht mit Stoss im Moment der Glückseligkeit der Statistiker durch. Eine Zahl, mit der sich der Olympiahäuptling freilich nicht zufriedengibt: „2024 bei den Spielen in Paris wollen wir das Ergebnis zumindest halten. Besser wäre es aber natürlich, es zu toppen.“

Einen der Hauptgründe für den Erfolg sieht ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel in der Bündelung der Kräfte bei den Olympiazentren. „Es ist uns gelungen, die Olympiazentren zu vernetzen, professionell auszurichten und international zu evaluieren. Jetzt trainieren 80 Prozent der Sportler in den Zentren und werden professionell betreut.“

Dass die Spiele aufgrund der Pandemie ohne Zuschauer über die Bühne gegangen sind, sei laut Stoss keine glückliche Entscheidung der Präfektur Tokio, der Regierung und des Gesundheitsministeriums gewesen. Und der 64-Jährige befürchtet, „dass wir 2022 bei den Winterspielen in Peking eine ähnliche Situation erleben werden“.