Dienstag, 10 Uhr. Nach einem Fahrerbriefing, auf die geplanten "Annäherungsrunden" mit einem Formel Renault hat er verzichtet, kletterte Motorrad-Weltmeister Marc Marquez zum ersten Mal in seinem Leben in ein Formel-1-Auto. Und er war sichtlich beeindruckt. Von den Fliehkräften, vom enormen Bremsverhalten. Das war auch für seinen speziellen Fahrlehrer Marc Webber klar. "Marc wird viel zu früh bremsen, daran muss man sich erst gewöhnen. Die Verzögerung eines Formel 1 ist phänomenal", so der Australier, der viele Jahre selbst für Red Bull Racing in der Formel 1 fuhr.

Marquez fuhr bei seinem Ausflug ins Vierrad-Lager einen Toro Rosso des Jahres 2014. Und das Beste dabei: dieses Auto klang noch wie ein Formel 1, der Motor war noch ein Triebwerk ohne Turbo - dementsprechend war auch der Sound einem richtigen Formel 1 entsprechend.

Zeiten wurden vorerst keine genommen. Es war auch nicht wichtig, wie schnell Marquez fuhr, sondern es war einfach ein "Dankeschön des Hauses Red Bull für die Leistungen der vergangenen Jahre von Marc", meinte Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull. Der Spanier tastete sich immer mehr ans Limit heran, nach einigen Runden traf er auch bereits exakt die richtigen Bremspunkte.

Marc Marquez
Marc Marquez © KK/Philip Platzer

Marquez folgte so den Spuren eines John Surtees, der sowohl Motorrad- als auch Formel-1-Weltmeister wurde. Oder auch Mike Hailwood, der in den frühen 60er-Jahren Motorrad-Champion auf einer MV Augusta war, später in der Formel 1 für Surtees und McLaren fuhr. Seine beste WM-Platzierung war Platz acht 1972.

Marc Marquez (rechts) und Marc Webber
Marc Marquez (rechts) und Marc Webber © KK

Am Mittwoch gibt es einen Fahrerwechsel. Honda-Teamkkollege Dani Pedrosa und der Motocross-Weltmeister Antonio Cairoli übernehmen das Steuer des Toro Rosso.