Der Traum einer Formel-1-Karriere ist für den 22-jährigen Colton Herta geplatzt - vorerst zumindest. Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko bestätigt gegenüber der Kleinen Zeitung, dass der junge US-Amerikaner in der nächsten Saison nicht für Alpha Tauri fahren wird. Die "Bullen" hätten alle Bemühungen aufgegeben, bei der FIA zu intervenieren. "Eigentlich kann man einen siebenfachen Indy-Car-Sieger nicht infrage stellen. Leider berücksichtigt dieses Punktesystem den amerikanischen Motorsport aber nicht", meinte Marko. Herta hätte Zeitdruck von seinem Andretti-Team bekommen und wollte nicht länger in der Luft hängen. Zumindest für die nächsten zwei Jahre dürfte das Kapitel Formel 1 aufgrund seines neuen Vertrags geschlossen sein.

In den letzten Wochen gab es vermehrt Gerüchte, dass Pierre Gasly Alpha Tauri in Richtung Alpine verlässt. Neuer Teamkollege von Yuki Tsunoda hätte dann der US-Amerikaner werden sollen. Nach mehreren Bemühungen hat Red Bull die Versuche jetzt aufgegeben. Das Problem war die fehlende FIA-Superlizenz, die für jeden Rennfahrer notwendig ist. Colton Herta ist momentan in der Indy-Car-Serie am Start und beendete die letzte Saison auf dem 10. Platz. Herta sammelte nur 32 Superlizenzpunkten. Notwendig wären aber mindestens 40 Punkte.

Hatte Red-Bull-Motorsportberater einen Abgang von Pierre Gasly zu Alpine vor Wochen noch an eine Freigabe für Herta gebunden, sieht das derzeit anders aus. "Es gibt Gespräche mit ihnen, die aber sehr kompliziert sind. Ich kann nur sagen: Nichts ist fix", sagte Marko zu einem möglichen Deal mit Alpine.

Der mögliche Nachfolger von Gasly könnte dann durchaus eine Überraschung werden. Denn die eigenen Nachwuchsfahrer, wie etwa Liam Lawson oder Dennis Hauger, seien laut Marko kein Thema. "Sie sind noch zu grün hinter den Ohren." Mick Schumacher schloss er bereits aus, nun erklärte er auch, dass bei einem Abgang von Gasly kein Pilot im aktuellen Fahrerlager den Alpha-Tauri-Sitz bekommt: "Wir suchen eher nach einer Lösung von außerhalb. Es gibt aber noch nichts Konkretes und geklärt ist dieses Thema noch lange nicht."