Zwar kann mit Sicherheit nicht von einer schnellen Rennrunde die Sprache sein, das neue Motorenreglement in der Formel 1 ab 2026 hat es nun aber doch irgendwie über die Ziellinie geschafft. Die Absegnung galt schon lange nur mehr als Formsache. Am Dienstag gab der Motorsportweltrat der FIA nun endgültig grünes Licht, womit auch die Voraussetzung für einen Einstieg von Audi und Porsche in die Königsklasse gegeben ist.

Der Kraftstoff spielt dabei wohl die tragendste Rolle, wird ab 2026 Co2-neutral mit 100 Prozent synthetischem Benzin gefahren. Während der Verbrenner ein wenig an Leistung verliert, gewinnt die Elektro-Maschine (MGU-K) der Antriebseinheit gewaltig an Power dazu. Die Gesamtleistung von knapp 1020 PS teilt sich nahezu 50:50 auf Verbrenner und dem elektrischen MGU-K auf.

Mit dem zusätzlichen Wegfallen der MGU-H, die - vereinfacht ausgedrückt - nicht genutzte Energie der Abgase in elektrische Energie umwandelt, seien laut Medienberichten wichtige Voraussetzungen für einen Einstieg des VW-Konzerns gegeben. Von den Deutschen darf man sich nun jedoch keine Eile bei der finalen Entscheidung erwarten. Audi werde das Reglement "detailliert prüfen", mit einem "zeitnahen Beschluss" sei "nicht zu rechnen" teilte etwa ein Audi-Sprecher mit. Grund dafür sei unter anderem die sitzungsfreie Zeit der Audi AG im Sommer. Bei Porsche würde man die Entscheidung der FIA begrüßen und "zu einem gegebenen Zeitpunkt" weitere Details bekannt geben.

Auf Zeit dürfen beide Hersteller aber nicht spielen, müssen sie die FIA innerhalb von 15 Tagen nach Absegnung des neuen Reglements über einen möglichen Einstieg in die Formel 1 informieren. Bei Porsche scheint dies nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Kooperation mit Red Bull endgültig bekannt gegeben wird. Audi hat sich wohl für Sauber entschieden und könnte das Team demnach in mehreren Schritten komplett übernehmen. Während sich Porsche bei der Motorenentwicklung mit Red Bull Powertrains zusammenschließen wird und somit einen Startvorteil hat, beginnt Audi wohl bei null, wollen die Ingolstädter ihre Motoren selber entwickeln und bauen.