Neue Autos, neue, überarbeitete, verbesserte Motoren, neue Fahrerpaarungen. Die Formel 1 2021 sollte ein spannendes Jahr werden, auch wenn freilich aufgrund des nach vor grassierenden Coronavirus vieles noch unklar ist. Vor allem, ob sich auch alle Rennen wie im Kalender vorgesehen, durchführbar sein werden.

Laut Aussagen der Verantwortlichen und aller Insider, sollte es zu einem Duell zwischen Mercedes und Red Bull Racing kommen. Toto Wolff schiebt in unterschiedlichen Aussagen wenn schon nicht die Favoritenrolle der österreichisch-englischen Seilschaft, so zumindest die des ganz großen Herausforderers zu.

Auf der anderen Seite ist Helmut Marko, Motorsportberater des Hauses Res Bull, bemüht, die Vorzüge des neuen Honda-Motors zu unterstreichen. Es sei ein Kunstwerk, dass die Japaner in ihrem letzten offiziellen Formel-1-Jahr da auf den Prüfstand gestellt haben.

In Bahrain wird an diesem Wochenende nun getestet, geprüft, ermittelt und analysiert was das Zeug hält, sprich, wie sich Computer-, Windkanal- und Simulator-Daten in der Wirklichkeit verhalten. Der Gesetzeshüter ist ja stets bemüht, das Tempo der Rennwagen immer etwas einzubremsen. Dagegen steht aber doch die hohe Gabe der Ingenieure, dies wieder wettzumachen. Zehn Prozent Abtrieb sollten die Autos 2021 aufgrund aerodynamischer Schranken (Unterboden, Seitenteile, Flügel) einbüßen. Man wird es anhand der ersten Bahrain-Zeiten sehen. Jedenfalls war die Stimmung in der Red-Bull-Box schon am Vormittag ziemlich gut.

Die ersten Probleme betrafen die Getriebe. Sowohl Mercedes (Bottas) als auch Haas (Schumacher) mussten die Zahnräder austauschen. Für Mercedes doppelt bitter: denn der Getriebetausch dauerte ziemlich lange, der Finne konnte am Vormittag nur sehr wenig fahren (nur sechs Runden). Damit ging wertvolle Testzeit verloren.

Sandsturm am Nachmittag

Die erste Session wurde vorzeitig beendet, weil Charles Leclerc seinen Ferrari gleich neben der Strecke abstellen musste. Für die erste Bestzeit sorgte vorerst einmal Daniel Ricciardo im McLaren-Mercedes in 1:32,203. 

Am Nachmittag wehte starker Wind viel, viel Sand auf die Piste des Bahrain international Circuit. Damit gab es vorerst wenig Fahrbetrieb. Ocon (Alpine) und Mazepin (Haas) drehten vorsichtige Runden. Später fuhren auch die Stars wie Lewis Hamilton auf die Strecke. Schnellere Runden wurden vorerst nicht erzielt. Der Sandsturm verhinderte eine außerordentliche Beschleunigung. Und es wurde auch nur soviel gefahren, wie unbedingt notwendig, denn die Autos wurden da mehr oder weniger sandgestrahlt. 

Erst später wurde die Piste etwas schneller. Und da zeigte sich, dass die gute Laune im Red-Bull-Lager durchaus berechtigt ist. Max Verstappen schraubte die Bestzeit auf 1:31,412.

© KK/Pirelli

Und sonst.....

Die ersten Runden ist in Bahrain auch Mick Schumacher gefahren. Er wurde zuerst von einem Hydraulikproblem samt Getriebetausch eingebremst. Über die Kräfteverhältnisse lässt sich derzeit wohl keine verbindliche Aussage treffen. "Es war wieder Neuland für mich, vor allem der Wind am Nachmittag. Moderne Formel-1-Autos sind das sehr anfällig. Jede Kurve ist anders", so Schumacher. Der im offiziellen Zeiten-Tableau auch das Kürzel von seinem Vater übernahm: MSC.

Fernando Alonso wird sich gleich nach den Tests einer Kieferoperationunterziehen. Nach dem Fahrradunfall im Februar ist es notwendig geworden, eine Titanplatte im Oberkiefer zu implantieren. Schmerzen habe er keine.

Sebastian Vettel hat sein Helmdesign komplett verändert. Weil er einen Extra-Vertrag mit dem österreichischen Wasser-Unternehmen BWT unterschrieben hat, glänzt sein Helm nun in dem bekannten Rosa. Vom Design mit den deutschen Nationalfarben hat er sich verabschiedet.

Der fleißigste Tester war auch Max Verstappen. Er drehte 139 Runden