Valtteri Bottas ist in der Formel 1 nach wie vor bestens in Schuss. Der WM-Führende fuhr auch im Qualifying für den Großen Preis von Spanien in Barcelona am Samstag zur Poleposition. Und wie noch dazu: Der Mercedes-Pilot fuhr in 1:15,406 neuen Streckenrekord und deklassierte das Feld - inklusive seines Teamkollegen Lewis Hamilton. Denn der Weltmeister verlor mehr als sechs Zehntelsekunden auf den Finnen.

Hinter den beiden Mercedes, die einmal mehr auf einen Doppelsieg hinsteuern, fuhr Sebastian Vettel im Ferrari vor Max Verstappen im Red Bull auf den dritten Platz. Das Rennen startet am Sonntag um 15.10 Uhr.

Bottas, der nun bei neun Pole Positions in seiner Karriere hält, führt die WM mit einem Punkt Vorsprung Hamilton an. Der Brite hat den Spanien-Grand-Prix in den beiden vergangenen Jahren gewonnen hat. In dieser Saison gelangen Mercedes in vier Rennen bisher vier Doppelsiege, Bottas und Hamilton gewannen jeweils zwei. "Der Start in die Saison ist geglückt, ich fühle mich im Auto immer wohler", meinte Bottas. Er könnte der dritte Finne nach Mika Häkkinen (1998-2000) und Kimi Räikkönen (2005, 2008) werden, der auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya triumphiert. Die schnellste Streckenrunde (1:15,406) gehört seit Samstag bereits ihm.

"Er ist richtig gut in Form, bringt es auf den Punkt", bemerkte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Sein Schützling hatte sich auch nach einem Ölleck am Freitag und einem Ausritt im letzten Training nicht aus der Ruhe bringen lassen. Bottas meinte, die Probleme verdrängt zu haben, die Stärke des Mercedes ist ihm bewusst. "Es ist ziemlich komfortabel, wenn das Auto das umsetzt, was du willst."

Hamilton haderte mit seiner Runde

Vor dem fünften von 21 Saisonläufen führt der zweifache Sieger Bottas die Gesamtwertung einen Zähler vor Weltmeister Hamilton (86) an, der erneut neben ihm startet - und haderte: "Ich habe die Runden nicht zusammengebracht, letztlich habe ich den Job nicht hingekriegt." Dabei hat der zweite Startplatz des Briten laut seinem Chef auch technische Gründe: Hamilton "ist im zweitem Run direkt in die Box gefahren, normalerweise braucht es eine Runde mehr, wo du die Batterie wieder auflädst. Deswegen mussten wir ihn im letzten Run frühzeitig rausschicken, in den Verkehr hinein, das hat natürlich seine Runde kaputt gemacht."

Dahinter blickte Ferrari-Star Vettel mit gemischten Gefühlen auf Platz drei. "Ich bin glücklich und nicht glücklich", sagte der Deutsche. "Ich denke, wir haben alles aus dem Auto rausgeholt." Die Scuderia war mit neuem Motor und einigen Hoffnungen nach Katalonien gereist, doch Mercedes dürfte enteilt sein. Er liege in Lauferstellung, meinte Vettel später, ohne aber allzu optimistisch zu sein. Überholen ist beim Spanien-GP grundsätzlich schwierig. "Das Auto fühlt sich nicht schlecht an, aber wir sind einfach nicht schnell genug." Er ist seit acht Monaten ohne Sieg, den bisher letzten Erfolg für das italienische Traditionsteam hat Räikkönen in den USA gefeiert. Acht Rennen ist das her.

Verstappen will auf Rang drei

Verstappen holte für Red Bull die Kohlen aus dem Feuer. "Natürlich bin ich zufrieden mit einem vierten Platz, dass wir vor Ferrari sind. Aber ich glaube, wir sind nicht hier um Vierter zu werden", sagte der Niederländer. Er verbindet mit der technischen Strecke gute Erinnerungen: 2016 hat er sich im Alter von nur 18 Jahren zum jüngsten Sieger der Formel-1-Geschichte gekürt. Der zweite Saison-Podestplatz nach Melbourne ist das vorrangige Ziel. "Ich habe Vertrauen, dass wir um einen dritten Platz kämpfen können."

Ein besseres Ergebnis käme einer großen Überraschung gleich. Der ersten zwei Plätzen scheinen für Mercedes reserviert. Der Franzose Pierre Gasly kam im zweiten Red Bull hinter Ferrari-Jungspund Leclerc im Qualifying auf den sechsten Platz.

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