Ohne Schnauzbart kam Sebastian Vettel nach Baku – dafür hatte Ferrari für den GP von Aserbaidschan (Liveticker ab 14 Uhr) neue Teile im Gepäck. Vor allem am Unterboden und den seitlichen Luftleitblechen hat die Scuderia gefeilt. „Man wird hier ein paar neue Dinge am Auto sehen. Hoffentlich finden wir mit denen auf der Strecke die gleichen Resultate vor wie im Windkanal“, sagte Vettel. „Natürlich erwartet man von neuen Teilen, dass sie das Auto schneller machen. Jetzt müssen wir hoffen, dass die Zahlen plausibel sind und dann sehen wir, was für einen Sprung wir gemacht haben.“

Dass Ferrari vor allem an der zuletzt in China gezeigten Schwäche bei der Aerodynamik gearbeitet hat, daraus macht Vettel keinen Hehl: „Offensichtlich geht es darum, das Auto in den Kurven schneller zu machen. In diesem Bereich sind wir im Vergleich ein bisschen hinten und wollen gegenüber den anderen dazu gewinnen.“

Im Qualifying für den heutigen Grand Prix hatten die neuen Teile noch keine Auswirkungen, zumindest nicht für Charles Leclerc. Denn der jungen Monegasse rutschte im zweiten Quali-Teil an der engsten Stelle in die Begrenzungsmauer. „Ich habe mich verbremst, dann war an dem Eck einfach nichts zu machen. Ich war mit den gelben Reifen unterwegs und hab das alles unterschätzt. Eindeutig mein Fehler“, sagte Leclerc.

Es scheint nicht immer die Sonne

Und auch Sebastian Vettel verpasste die Pole-Position, Ferrari musste erneut einsehen, dass gegenüber den Mercedes Leistung fehlt. Oder wie Experte Marc Surer meinte: „Ferrari muss für die Zukunft sein Konzept eventuell überdenken, denn ich bin nicht sicher, ob es genug Rennen geben wird, die ins Ferrari-Schema passen. Schließlich kann man nicht allein auf einen heißen Sommer für sein Schönwetterauto hoffen.“ In Baku dürfte das nicht funktionieren. Laut Wettervorhersage sollen die Temperaturen auch beim heutigen Rennen unter 20 Grad Celsius bleiben.