Seine Glanzzeit mag schon ein paar Jahre zurückliegen. Zum Beispiel 2001, als er sich beim Großen Preis von Australien auf Anhieb mit dem hoffnungslos unterlegenen Minardi qualifizierte. Aber nicht als Letzter, sondern als 19. Sein Teamkollege damals, Marco Tarques, hatte schon 2,6 Sekunden Rückstand.

Sein Manager war Flavio Briatore. Und nach dem ersten Lehrjahr holte er den Spanier gleich zu Renault, 2002 noch als Testpilot, 2003 mit einem Fahrervertrag. In Malaysia holte er die erste Poleposition (von 22), in Ungarn seinen ersten Sieg (von 32) und 2005 den ersten WM-Titel, dem 2006 gleich ein zweiter folgte. In diesen Jahren stieß Alonso Michael Schumacher endgültig vom Thron.

Ab diesem Zeitpunkt kletterte Alonso aber immer wieder in das scheinbar falsche Auto. 2007 bekam er bei McLaren Lewis Hamilton vorgesetzt. Der Brite startete auf Augenhöhe. Und dieser Umstand löste bei Alonso großes Unbehagen aus. Ab diesem Zeitpunkt war Hamilton sein Erzfeind. Und sein Abschied am Sonntag in Abu Dhabi muss ihm nach Jahren des Leidenswegs eine große Last von den Schultern genommen haben. Vor fünf Jahren gewann er zum letzten Mal. Etwas mager für das so allgemeingültige Supertalent.

In diesen letzten Jahren sorgte er immer mehr mit gehaltvollen Sprüchen für Aufsehen. Vor allem der Boxenfunk gestaltete sich zum Unterhaltungsprogramm der Formel 1. Die Unterlegenheit des McLarens kommentierte er mit: „Der Motor fühlt sich gut an. Viel langsamer als vorher. Großartig.“ Oder: „Selbst wenn ihr mir ein Raumschiff gibt, werden wir nur Elfter.“ Und als ein Ingenieur ihn in Russland anfeuerte, dass wir gegen Massa kämpfen, meinte Alonso: „Ich liebe euren Humor ...“