Die eine Saison mit dem GP in Abu Dhabi (Liveticker ab 14.10) gerade zu Ende, da geht der Blick schon auf die neue. In der Formel 1 2019 wird es einiges Neues geben.

Die Technik: Die auffälligste der zahlreichen Aerodynamik-Änderungen, die sich hauptsächlich um die Flügel drehen: Die neuen Frontflügel werden statt 1,80 nun zwei Meter breit. Außerdem werden sie, um es allgemein verständlich auszudrücken, deutlich vereinfacht, einige der sehr komplexen Zusatzelemente sind nicht mehr erlaubt. Im Zusammenspiel mit einem breiteren Heckflügel und einer von 6,5 auf 8,5 Zentimeter vergrößerte Lücke beim Hochklappen des Flaps soll dadurch das Überholen noch mehr erleichtert werden. Was die Teams schon jetzt bezweifeln: „Wir sind jetzt schon wieder bei den Abtriebswerten vom Saisonbeginn“, hört man über den Stand der Entwicklungen. Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko glaubt: „Nach unseren Simulationen ändert sich gar nichts. Das Überholen bleibt genauso schwer. Es kostet nur alles mehr Geld.“

Die Reifen: Für die Fans wird es einfacher. 2019 gibt es für die Formel-1-Reifen nur noch drei Bezeichnungen: hart, mittel, weich. Zwar verstecken sich dahinter erneut insgesamt sieben verschiedene Mischungen, aber die jeweils weichste wird an den Wochenenden mit weich, die jeweils härteste mit hart und die mittlere mit mittel gekennzeichnet, mit rot, gelb und weiß. Vor allem werden die Formel-1-Reifen größer (18 Zoll).

Die Top-Teams: Während bei Mercedes alles gleich bleibt, gibt es bei Ferrari und Red Bull größere Veränderungen. Sebastian Vettel bekommt nach vier Jahren an der Seite von Kimi Räikkönen mit dem 21-jährigen Charles Leclerc, der bei Sauber eine starke Debütsaison absolvierte, einen neuen, hungrigen Teamkollegen. Ob sich im Management noch etwas ändert, Technikchef Mattia Binotto etwa nach verlorenem Machtkampf gegen Teamchef Maurizio Arrivabene geht, oder doch beide bleiben und vielleicht sogar noch einen „Aufpasser“ vor die Nase gesetzt bekommen, ist völlig offen.

Bei Red Bull steht der Wechsel von den Renault- zu den Honda-Motoren an, dem japanischen Triebwerk sollen dann 2019 nur noch weniger als 15 PS auf die absolute Spitze fehlen. Renault hinkte zuletzt immer noch etwa 50 PS hinterher. Max Verstappen bekommt nach dem unerwarteten Abgang von Daniel Ricciardo in Richtung Renault mit dem bisherigen Toro-Rosso-Fahrer Pierre Gasly einen neuen Teamkollegen, den er sicher im Griff haben sollte.

Abschiedsrennen von Alonso

Die Neulinge: Zwei Formel-1-Debütanten stehen bereits fest. Nachdem Mercedes am Ende wohl doch einen Scheck ausschrieb, landete George Russell, der 20-jährige Junior der Silbernen und Formel-2-Champion 2018, bei Williams. Bei McLaren kam der schon seit Jahren in allen Nachwuchsformeln als großes Talent gehandelte Lando Norris, ein erst 19-jähriger Brite, unter. Sehr wahrscheinlich gibt es auch noch einen dritten Neuling: Alex Albon in der Formel2 bis zuletzt im Titelduell mit George Russell, gilt als der große Favorit für das zweite Toro-Rosso-Cockpit neben Rückkehrer Daniil Kwjat.

Das Comeback: Robert Kubica wird nach acht Jahren Pause nach seinem schweren Rallye-Unfall die komplette Saison 2019 für Williams bestreiten, trotz Kraft- und Beweglichkeits-Einschränkungen an seiner nur zur 40 Prozent funktionsfähigen rechten Hand. Trotz des Hypes um die Hollywood-reife Story: Was dabei herauskommt, wird sich zeigen.

Die Historie: Die Formel 1 wird 2019 in eine neue Epoche eintreten: Der GP von China im April ist der 1000. Grand Prix der Geschichte – auf also in das zweite Tausend. . .