Es sind eigentlich nur noch die Ehrenrunden, die Lewis Hamilton zu drehen hat. Denn seit dem GP von Mexiko steht er als Weltmeister fest, ebenso Sebastian Vettel als Vizeweltmeister. Es ging nur noch um die Konstrukteurs-WM, nur noch. Oder gerade deswegen, war Vettel doch ein wenig nervös. Denn er hatte beim Wegfahren in die Einführungsrunde doch glatt vergessen, einen Gang einzulegen.

Beim richtigen Start hatte er wohl den richtigen Gang gefunden, noch nicht die richtige Gangart. Denn gleich in der ersten Kurve, dem Senna-S, verlor er den zweiten Platz an Valtteri Bottas. Und in Runde vier ging auch Max Verstappen an Vettel vorbei. Gut möglich, dass der Deutsche mit den gelben Soft-Reifen gegenüber den Supersofts etwas stumpfe Waffen hatte. Der Tatendrang von Max Verstappen war damit noch nicht gebremst, denn in Runde zehn überholte er auch noch Bottas.

Und als auch noch Hamilton in Runde 20 in die Box seine Reifen tauschte, lag der Holländer im Red Bull plötzlich an der Spitze des Rennens. Das Reifen-Management der Bullen war auch einzigartig. In der 31 Runde funkte Verstappen sogar an die Box, dass die Reifen, in diesem Fall die roten Supersofts, immer besser werden. Das Tempo, das Verstappen vorlegte, konnte Hamilton mit den Medium-Reifen nicht ganz mitgehen.

In Runde 35 kam Verstappen doch an die Box. Und der Stopp verlief nicht nach Wunsch. Die reine Standzeit betrug drei Sekunden, während Ferrari Vettel in der neuen Rekordzeit von 1,9 Sekunden abgefertigt hatte. Hamilton lag da wohl wieder vorne, aber Verstappen ließ keinen Zweifel offen, dass er an diesem Tag in Interlagos der schnellste Mann ist. In der 41. Runde ging Verstappen wieder am Weltmeister vorbei - und zog unaufhaltsam davon.

Vettel überholt Hamilton
Vettel überholt Hamilton © KK/Twitter F1

Bis ihn Esteban Ocon beim Überrunden ins Auto fuhr und einen Dreher verschuldete. Eine völlig absurde Einlage der Franzosen.

Ocon schießt Verstappen ab.
Ocon schießt Verstappen ab. © KK/Twitter F1

Und so ist Lewis Hamilton doch in die Position gekommen, der zehnten Saison-Pole-Position den zehnten Saison-Sieg folgen zu lassen. Und die Konstrukteurs-WM geht so auch an Mercedes.

Lauda-Comeback

Nette Geste am Rande: Im Fahrerlager war ein großes Transparent aufgehängt: "Get well soon, Niki", lautete die Genesungswünsche an Niki Lauda. Einem Gerücht zufolge könnte Lauda beim letzten GP des Jahres, in zwei Wochen in Abu Dhabi, wieder im GP-Zirkus und bei Mercedes zu Gast sein.

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