Da waren die fast 100.000 Tifosi im königlichen Park von Monza plötzlich wie versteinert. Zuerst hatte sich in der zweiten Schikane Lewis Hamilton an Sebastian Vettel vorbeigequetscht. Und wenige Meter später ging der Brite aus dem Windschatten heraus bei der ersten Durchfahrt bei Start und Ziel auch noch an Pole-Mann Kimi Räikkönen vorbei. Aus der Traumreihe 1 mit den beiden Ferraris wurde innerhalb einer Runde ein Alptraum.

Doch der Mercedes-Kommandostand mit Toto Wolff und Mercedes-Vorstandschef Dieter Zetsche freute sich zu früh. Denn die Gegenattacke von Räikkönen folgte postwendend und damit blieb der Finne vorerst einmal vorne.

Vettel drehte sich bei der Kollision mit Hamilton und wurde bis ans Ende des Feldes durchgereicht. Weil aber gleich das Safetycar auf die Strecke geschickt wurde, der Deutsche sofort die Box aufsuchte und auch die Reifen gleich einmal tauschte, hielt er den Schaden in Grenzen. Nur: Beim der Berührung mit dem Mercedes, verlor Vettel an seinem Ferrari ein paar aerodynamische Bauteile. Die doch wichtig waren, denn nach wenigen Runden funkte Vettel schon, dass das Auto nicht mehr richtig ausbalanciert sei.

Vorne verteidigte Kimi Räikkönen seine Führung. Und es entwickelten sich von Runde zu Runde eine Duell mit Lewis Hamilton, wobei die immer schlechter werdenden Reifen bei Räkkönen die Entscheidung brachten. Acht Runden vor Schluss musste der Finne sich mehr oder weniger kampflos geschlagen geben. Mit kaputten Hinterreifen konnte er Hamilton nicht mehr Paroli bieten.

So haben die Ferrari ihre Vormachtstellung im Training nicht umsetzen können. Denn statt in der WM aufzuholen, verlor Vettel als Fünfter wieder an Boden.