Der Grand Prix von Italien in der Hand von Ferrari - das freut die Tifosi. Und auch Ferrari, das die erste Reihe im königlichen Park von Monza besetzt. Wenn auch mit bitterem Beigeschmack: Denn nicht Sebastian Vettel, der hier 2008 seinen ersten GP-Sieg feierte, steht ganz vorne, sondern sein Teamkollege Kimi Räikkönen. Lewis Hamilton startet im Mercedes von Platz drei.

Für Räikkönen war es die erste Pole seit Monaco 2017 - und er war in 1:19,119, der absolut schnellsten Zeit, die je hier gefahren wurde, um
16 Hunderstelsekunden schneller als ein Teamkollege, der seinerseits Hamilton um ganze 14 Tausendstel hinter sich ließ. Und während Räikkönen jubelte ("Aber das war nur die halbe Miete"), war Vettel nur bedingt amüsiert: Einem "Yes!" am Funk als erste Reaktion folgte nach Aufklärung, dass sein finnischer Teamkollege noch schneller war ein knappes "Speak after - wir reden später!"

Das Qualifying zum Nachlesen und die Startaufstellung

Ericsson nach Horrorcrash schon wieder dabei

Indes hat das Sauber-Team  nach dem Unfall von Marcus Ericsson am Freitag reagiert und einen "kleinen Designfehler" am Heckflügel korrigiert. Das berichtete Renndirektor Charlie Whiting, der zudem den Sicherheitsstandard der aktuellen Formel-1-Autos lobte und dass alle Räder am Fahrzeug geblieben waren. Ericssons DRS-System hatte am Ende der Startgeraden zu spät geschlossen.

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Das Auto des Schweden war am Freitag deshalb bei 326 km/h ausgebrochen, in die Mauer gekracht und hatte sich danach mehrmals überschlagen. Ericsson und auch die Streckenposten kamen aber wie durch ein Wunder unversehrt davon. Ericsson war am Samstag schon wieder dabei, kassierte aber wegen des Tausches eines Motorenelements für das Rennen eine Strafe in der Startaufstellung von zehn Plätzen und wird von ganz hinten starten. 

Zweiter Unfall in Folge

Es war der zweite schwere Unfall in Folge, der einen Sauber betraf. Vor einer Woche hatte Ericssons Teamkollege Charles Leclerc in Spa Riesenglück gehabt, nachdem sein Auto bei einem Startcrash vom darüber hinwegfliegenden McLaren Fernando Alonsos getroffen worden war. Nach allgemeiner Meinung hatte dabei der neue Halo-Cockpitschutz Leclerc vor schweren Verletzungen bewahrt.

Laut Whiting war die Vorderradaufhängung des McLaren beim Kontakt mit Leclercs Kopfschutzbügel gebrochen. Die Wucht beim Aufprall habe 56 Kilonewton betragen. Halo habe das aber problemlos ausgehalten, so Whiting. Von Problemen am DRS (Drag Reduction System) soll auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Monza nicht nur das Sauber-Team betroffen gewesen sein.

Ericsson hatte in Monza zuvor die unweit seiner Unfallstelle liegende Stelle besucht, an der 40 Jahre davor Landsmann Ronnie Peterson schwer verunglückt und kurz darauf verstorben war. Ericsson überstand seinen Crash hingegen ohne größere Folgen. "Er ist neurologisch durchgetestet worden. Wir haben auch ein bissl was gemacht im Nacken. Es geht ihm Gott sei Dank sehr gut, die Fahrer sind in fantastischer körperlicher Verfassung", berichtete Sauber-Betreuer Josef "Jo" Leberer im ORF.