Die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen zeigten sich in den freien Trainings für den Großen Preis von Deutschland in Hockenheim in guter Form. Nach Ricciardo am Vormittag erzielte am Nachmittag Verstappen Trainingsbestzeit und verwies Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes um 0,026 Sekunden auf Platz zwei.

Dritter wurde Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (+0,105 Sek.) nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung vor Lokalmatador Sebastian Vettel im Ferrari (+0,207 Sek.). Damit nährte Vettel die Hoffnungen auf seinen ersten Formel-1-Sieg auf dem Hockenheimring beim vorerst letzten Heim-Grand-Prix noch nicht. Schon in der ersten Session landete der Ferrari-Star nur auf Rang vier.

Vettel: "Müssen mit ihnen rechnen"

Nach den Trainings wollte er die Erwartungen für Sonntag nicht zu hoch ansetzen. "Ich glaube, es wird eng. Red Bull ist überraschend stark. Wir müssen mit ihnen rechnen", sagte Vettel. Der Red Bull lag auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs mit dem berühmten Motodrom dagegen gut auf der Straße.

Red Bulls Motorsport-Konsulent Helmut Marko wollte die Zeiten im ORF-Interview aber nicht überbewerten: "Diese Zeiten sind ohne Party-Modus, da kommen noch zwei drei, Zehntel dazu. Generell schaut es nicht schlecht aus, der Reifenverschleiß ist enorm." Verstappen drehte in der zweiten Einheit nur 18 Runden und pausierte zwischenzeitlich, da er über eigenartige Geräusche beim Schalten berichtete.

Die Qualifikation am Samstag (15.00 Uhr) und das elfte Saisonrennen am Sonntag (15.10 Uhr/jeweils live ORF eins) dürften für den Niederländer zu einer gefühlten Heimveranstaltung werden. Zig Tausende niederländische Fans in orange wollen den 20-Jährigen zum zweiten Sieg nach dem Erfolg beim Red-Bull-Heimrennen beim Österreich-Grand-Prix in Spielberg treiben.

Der Vormittags-Schnellste Ricciardo konzentrierte sich am Nachmittag ganz auf Longruns und landete deshalb mit 1,597 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Verstappen lediglich an der 13. Stelle. Der Tausch von zahlreichen Motorteilen bei Ricciardo, der damit am Sonntag von ganz hinten starten muss, wurde "im Hinblick auf die nächsten beiden Rennen" getroffen.

"In Ungarn sind wir immer stark", merkte Marko mit Blick auf den letzten Grand Prix am 29. Juli vor der vierwöchigen Sommerpause vor den Toren Budapests an. Zur Vertragsverlängerung des Australiers meinte Marko: "Wir haben es nicht eilig, es muss für beide Parteien passen, wir sind auf einem guten Wege."