Weiß man bei McLaren intern etwas schon sicher, worüber im Fahrerlager bisher nur heftig spekuliert wird? Dass sich Fernando Alonso am Ende dieser Saison aus der Formel 1 verabschieden wird, um nur noch seinem Traum vom Triple, also nach dem Monaco-GP-Sieg und zuletzt dem Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans auch noch dem Triumph beim Indy 500 nachzugehen?

Die Tatsache, dass das Team dem Noch-Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo ein extrem hoch dotiertes Angebot von mindestens 20 Millionen Dollar im Jahr gemacht hat, spricht jedenfalls dafür. Und auch McLaren-Chef Zak Brown äußerte neulich schon einmal etwas kryptisch: „Fernando wird nächstes Jahr sicherlich für McLaren unterwegs sein – die Frage ist nur, in welchem Auto ...“ Schließlich plant das Team, das in der Formel 1 jetzt auch mit dem neuen Motorenpartner Renault nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen kann und bei dem es anscheinend auch intern einige Probleme gibt, nächstes Jahr einen Einstieg in die komplette IndyCar-Serie ...

„Natürlich fühlt sich Indy jetzt sehr attraktiv an. Das habe ich aber auch letztes Jahr schon gesagt“, sagt Alonso selbst. 2017 versuchte sich der Spanier ja erstmals in Indianapolis, führte sogar zwischenzeitlich, fiel dann aber aus. Offiziell tut er so, als sei die Entscheidung noch nicht gefallen. „Ich bin noch dabei, den Le-Mans-Sieg zu genießen und denke noch nicht so viel über nächstes Jahr nach“, winkte er in Paul Ricard Nachfragen zu seiner Zukunft ab. Man müsse auch noch warten, was in der Formel 1 auf dem Fahrermarkt so passiere. Glaubt er noch auf ein siegfähiges Cockpit?

Die Chancen darauf sind gering: Bei Mercedes ist er seit seiner Rolle in der Spionageaffäre 2007 in Ungnade gefallen, Red Bull hat unter der Woche gerade die Zusammenarbeit mit Honda für die nächsten beiden Jahre bekannt gegeben – und wie extrem Alonso in den drei Jahren der Partnerschaft zwischen McLaren und Honda über die Japaner herzog, hat man dort sicher nicht vergessen. Und bei Ferrari dürfte die Entscheidung über den Platz neben Sebastian Vettel nur noch zwischen Kimi Räikkönen und Charles Leclerc fallen.