Die geplante, mit technischen Freiheiten verbundene Budgetobergrenze von 40 Millionen Pfund (45,5 Mio. Euro) dürfte für 2010 angehoben werden und durch einen mehrstufigen Plan erst 2011 oder 2012 endgültig wirksam werden. Damit scheint auch ein Zweiklassenreglement, das mehrere Teams befürchtet haben, vom Tisch.

Groß-Meeting. FIA-Präsident Max Mosley hatte sich am Wochenende rund um den Grand Prix von Monaco mit Vertretern sämtlicher Teams getroffen, um einen Weg aus der Krise zu finden. Die Annäherung fand unter dem Druck der kommenden Freitag endenden Nennfrist für 2010 statt. "Es hat einen klaren Fortschritt gegeben. Bis Freitag ist es zwar noch ein weiter Weg, aber es sollte eine für alle Seiten tragbare Lösung geben", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Entscheidende Phase. Der Engländer sieht die Königsklasse - auch vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Automobilkrise - in einer entscheidenden Phase. "Das ist eine sehr wichtige Zeit in der Geschichte der Formel 1. Daher ist es wichtig, einen Kompromiss zu erzielen", betonte Horner. Wie dieser genau aussieht, steht im Detail zwar noch nicht fest. "Es schaut aber danach aus, dass ein Zweiklassenreglement vom Tisch ist", sagte der Red-Bull-Mann.

Lösungsvorschläge. Sollte es ein solches geben, hatte Dietrich Mateschitz als Eigentümer von Red Bull und Toro Rosso ebenso mit Ausstieg gedroht wie Ferrari, Toyota, Renault und etwas defensiver auch BMW-Sauber. Die in der Teamvereinigung FOTA organisierten Rennställe hatten am Wochenende in Monaco in mehreren Sitzungen Lösungsvorschläge erarbeitet. Lediglich Ferrari und Toyota hatten zuletzt noch größeren Widerstand geleistet.

Einlenken. "Bei Ferrari erwarte ich, dass sie einlenken", erklärte Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda. "Bei Toyota ist das ein wenig anders. Die wollen vielleicht einen eleganten Ausstieg vorbereiten." Auch Mosley geht nicht davon aus, alle Hersteller in der Formel 1 halten zu können. Daher will er durch das neue Reglement, das trotz geringer Budgets technisch eine schnelle Aufholjagd ermöglicht, Neueinsteiger anlocken.

Taugliches Mittel. "Wir müssen die Formel 1 an einen Punkt bringen, wo ein unabhängiges Team profitabel arbeiten kann. Dass ist eine Bedingung, damit es unbegrenzt weitergehen kann", meinte Mosley. Lauda hält den mehrstufigen Plan zur Budgetdeckelung dafür als einzig taugliches Mittel. "Die Teams können ja nicht über Nacht alle Leute hinausschmeißen", erinnerte der Ex-Champion.

Kostenreduktion. Das Ziel ist für alle gleich - Kostenreduktion. "Die Teams machen dabei auch einen sehr guten Job. Sie arbeiten immer besser und effektiver", meinte Horner. Diese Entwicklung müsse fortgesetzt werden - auf Basis eines stabilen Reglements. Denn langfristig sollen nicht Machtkämpfe und Politik im Mittelpunkt stehen. "Ich war dieses Wochenende mehr in Sitzungen als an der Rennstrecke", sagte Horner. Ganze 16 Stunden sollen es gewesen sein.