Die Formel 1 hat mächtig aufgerüstet, hat die drei Wochen Pause seit dem Rennen in China genützt. Und in so manchen Teams - vorrangig geht es dabei wohl um Michael Schumacher & Mercedes - soll eine Trendwende vollzogen werden. Der Mai, der Wonnemonat, soll sie auslösen. Seit 2006, seit dem Abschied in Imola, ist Spanien mit dem Grand Prix auf dem Circuit de Catalunya, eine halbe Autostunde außerhalb von Barcelona, der Auftakt zur Europa-Tournee. Montreal ist da nur ein kurzer Übersee-Zwischenstopp, ist auch frankophil und damit zumindest europäisch angehaucht.

Große Neuigkeiten

Es wird also dort gefahren, wo man sich zu Hause fühlt. Die Probleme der ersten Saisonrennen sollen der Vergangenheit angehören, die Schmerzen vorbei sein, der Blutdruck soll sich in Europa wieder normalisieren. MercedesGrandPrix, das ehemalige Brawn-Team, hat einen sehr zwiespältigen Start in die Saison hingelegt. Und weil der Wagen nicht zu den schnellsten Dienstfahrzeugen gehört, steht in Barcelona nun ein generalüberholter Silberpfeil in der Box. Weil aber Testen der Vergangenheit angehört, wird man erst nach Spanien wissen, was der neue Frontflügel, der das lästige und "Schumi" so gar nicht schmeckende Untersteuern verhindern soll, bringt. Was der verlängerte Radstand taugt. Ob der Mercedes-F-Schacht so effizient arbeitet wie der des Mercedes-Konkurrenzunternehmens McLaren. Die Erwartungen werden nicht zu hoch geschraubt. "Wir müssen trotz aller Neuerungen realistisch bleiben", sagt Nico Rosberg warnend.

Zumal die bislang schnellere Gegnerschaft von Red Bull, Ferrari und McLaren auch nicht untätig geblieben ist. So will Ferrari nach fünf Motorschäden (zwei bei Alonso, drei beim Kundenteam Sauber) das Problem - eine defekte Dichtung in den Ventilen - gefunden haben.

Kleine Neuigkeiten

Red Bull und McLaren haben ihre Fahrzeuge im Winter ganz ordentlich hinbekommen. "Nur" Entwicklungsarbeit sei in den letzten drei Wochen angesagt gewesen. Und statt in Schanghai arbeitete Chefentwickler Adrian Newey in Milton Keynes am Auto. Laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko soll man noch einmal drei Zehntel gefunden haben. Die WM-Leader Button und Hamilton bekommen am McLaren leicht veränderte Flügel. Vorne wie hinten. Nur Feintuning, sagt man. Die vor allem im Qualifying etwas bringen sollen.