Wie groß war der Stein, der dem Team nach dem Sieg von Vettel in Malaysia vom Herzen gefallen ist?
HELMUT MARKO: Riesig, absolut riesig. Das war für das gesamte Team sehr wichtig. Der Druck ist jetzt einfach weg. Und eigenartig, aber schön: Wenn man vorne ist, scheint alles so einfach zu sein...

War es tatsächlich ein problemloses Rennen?
MARKO: Es gab keine Probleme. Wir haben unser Tempo ganz auf Nico Rosberg ausgerichtet. Mark Webber hat seine Position am Start verloren, damit waren die Reihenfolge und der Sieg für Sebastian klar.

Auf der Einführungsrunde hieß es im Boxenfunk, dass die Motortemperatur bei Sebastian Vettel kritisch war...
MARKO: Nein, ihm wird am Start eine gewisse Temperatur vorgegeben. Wenn er bei den Drehzahlen zu hoch oder zu niedrig liegt, muss er das anpassen - das gibt ihm sein Ingenieur dann weiter. Es war also eine ganz normale Information, überhaupt nichts Dramatisches.

Sebastian Vettel startet in diesem Jahr auch sehr gut, das fällt auf...
MARKO: Sebastian ist gegenüber dem Vorjahr in allen Bereichen besser geworden. Das gute Starten hat auch mit der Software zu tun. Da geht es nicht nur um die Fahrer. In diesem Jahr waren alle Starts super.

Es war also ein rundum gutes Formel-1-Wochenende.
MARKO: Wir stehen in der WM viel besser da, haben aufgeholt. Es gibt auch neue Entwicklungen, die wir im Plan haben. Wir bleiben also nicht stehen. Jeder möchte den Titel gewinnen und das spüren auch die Fahrer.

Jetzt geht es entspannter nach Shanghai?
MARKO: Ganz klar. Nach den ersten beiden Rennen hat man uns viele Dinge angedichtet. Die technischen Defekte entstanden durch viele verschiedene Umstände, hinter denen kein System steckte. Zwischen Australien und Malaysia hatten wir vier Tage Reaktionszeit. Innerhalb dieser Zeit haben unsere Leute sensationell die Teile adaptiert, das war eine tolle Leistung.