Zwischen dem 3. Juli 1987, einem Freitag, und dem 14. September 2008 lagen genau 21 Jahre und 73 Tage. An diesem September-Sonntag hat Sebastian Vettel, damals noch fürs "kleine" Red-Bull-Team Toro Rosso fahrend, in Monza sein erstes Formel-1-Rennen gewonnen. Er ist der bislang jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten.

Als sich Vettel im Vorjahr in Abu Dhabi auf den letzten Kilometern den WM-Titel geholt hat, war er 23 Jahre und 134 Tage alt. Nie zuvor hatte die Formel 1 einen jüngeren Weltmeister. Mit seinem Sieg vor zehn Tagen in Istanbul und dem fünftbesten Saisonstart der Geschichte hat Vettel einen nächsten, kleinen Rekord aufgestellt: Nach drei Siegen und einem zweiten Platz hat er 34 Punkte Vorsprung, mehr, als nach vier Rennen je einer hatte.

"Vettel schneller Weltmeister als Rekord-Schumi?", titelte die deutsche "Bild"-Zeitung prompt. Nach elf von 17 Rennen war Michael Schumacher auf Ferrari 2002 bereits Mitte Juli in Magny-Cours Weltmeister. Schneller als jeder andere bis heute. Allerdings gab es damals nur zehn Punkte für den Sieger.

Deshalb kann Vettel diese Rekordmarke nicht einmal theoretisch knacken. Denn nun gibt es 25 Punkte pro Sieg, und um schon nach zehn Rennen den WM-Titel in der Tasche zu haben, müsste er einen Vorsprung von 225(!) Punkten ansammeln. Rechnerisch unmöglich! Selbst mit sechs Siegen in den nächsten sechs Rennen plus die derzeitigen 34 Punkte würde der Vorsprung auf maximal 184 Zähler anwachsen. Auch das nur, wenn Verfolger Lewis Hamilton nicht einen einzigen Punkt holen sollte.

Aber auch in anderen Listen wird Schumacher noch längere Zeit vor Vettel liegen: zum Beispiel mit sieben WM-Titeln zu einem, mit 91 zu 13 Siegen, mit 68 zu 19 Polepositions oder mit 1369 zu 474 WM-Punkten.