Welche Erinnerungen haben Sie an die dramatischen Ereignisse von damals?

KARL WENDLINGER: Auch meinen Angehörigen sagten die bemühten Ärzte in Nizza: stabil, aber in Lebensgefahr. Ich habe die Augen aufgemacht und auf äußere Einflüsse reagiert, allerdings weiß ich nichts mehr davon.

Wie gingen Ihre Angehörigen damit um?

WENDLINGER: Die Ungewissheit quälte sie. 19 Tage lang nicht zu wissen, was passiert. Bei mir scheiterten zwei Aufweckversuche, der dritte glückte.

Wie groß die Hoffnungen auf Genesung?

WENDLINGER: Jede Kopfverletzung ist anders, Erfahrungswerte können nur bedingt helfen. Deshalb lässt sich aus Sicht der Ärzte wohl auch bei Hans Grugger keine seriöse Prognose tätigen.

Womit richteten Sie sich auf?

WENDLINGER: Es war eine Rehabilitation der kleinen Schritte. Man reichte mir das Frühstück und fragt mich danach, woran ich mich erinnern könnte. Von fünf Sachen fielen mir am Anfang nur zwei ein.

In der Saison 1995 fuhren Sie sechs Rennen, ehe Ihre Karriere endete. Tragen Sie die Ereignisse mit sich herum?

WENDLINGER: Daran wirst du dich ein Leben lang erinnern, allerdings kommst du bald in den gewohnten Trott rein. Du musst reinkommen, es geht ja weiter.