S ie haben den Grand Prix von Japan in Suzuka von Anfang an kontrolliert. War das ein perfekter Sonntag?

SEBASTIAN VETTEL: Das war auf alle Fälle eine besondere Erfahrung. Und eine Herausforderung, alles an einem Tag zu packen. Zuerst in der Früh die Fahrt auf Startplatz eins, dann der Sieg. Es könnte nicht besser sein.

Hat es im Rennen einen Moment gegeben, in dem Sie gedacht haben, es könnte doch noch schwierig werden?

VETTEL: Es war sehr wichtig, am Start gleich vorne zu bleiben - und auch, dass Mark und ich nach der Safety-Car-Phase vom Feld wegziehen konnten. Wir waren gar nicht am Limit, der Speed war absolut ausreichend. Es hätte nicht viel Sinn gemacht, noch mehr zu pushen und dabei das Auto vielleicht zu beschädigen oder die Reifen abzunutzen. Die letzten beiden Runden habe ich dann Gas rausgenommen und Mark wollte noch etwas Druck machen. Mir war aber klar, wenn ich vorne bin und vorne bleibe, kann nichts passieren.

Japan scheint ihr Land, Suzuka ihre Strecke zu sein?

VETTEL : Naja, ich fühle mich hier sehr wohl. Weil man hier, die Fahrer und das Team, teilweise ganz anders wahrgenommen wird, als bei anderen Rennen. Die Leute sind mit Leidenschaft dabei. Am Samstag sind alle bei dem Dauerregen die ganze Zeit auf der Tribüne geblieben. Das sieht man in wenigen Ländern.

14 Punkte Rückstand sind es noch auf Mark Webber. Sie sind punktgleich mit Alonso. Alles offen, alles drin im WM-Endkampf?

VETTEL: Gerade beim diesjährigen Punktesystem ist bis zum letzten Rennen alles offen. Lassen wir uns überraschen. Es ging bislang schon ziemlich rauf und runter in der Saison und es sieht nicht so aus, als ob das noch groß anders wird. Wir müssen schauen, dass wir konstant sind und wenn wir schon nicht gewinnen können, so sollte wir zumindest aufs Podium fahren.

Von Korea in zwei Wochen lassen Sie sich auch überraschen?

VETTEL: Ich glaube, es ist für alle Neuland. Ich bin die Strecke letzte Woche im Simulator gefahren, aber da hat man halt doch noch nicht alle Daten, gerade was Asphaltbeschaffenheit und so angeht. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer einzuordnen. Aber vor Ort werden wir schnell merken, wer mit dem neuen Kurs gut zurechtkommt und wer nicht. Auf alle Fälle gilt für Südkorea. Etwas Neues zu sehen ist immer toll.