"Fernando! Fernando Alonso! Número uno!", sagt der Taxifahrer. Englisch spricht er keine Silbe. Aber "número uno", das wiederholt er noch einige Male und fuchtelt mit einem Daumen, der scheinbar immer länger wird, herum. Den WM-Zwischenstand in der Formel 1, den dürfte der gute Mann nicht ganz im Kopf haben. Er dreht sich aber selbst auf einer dreispurigen Stadtautobahn während der Fahrt um und er betont noch einmal: "Fernando Alonso! No Bayern Munich. No Dortmund. No Vettel."

Señor Alonso selbst scheint offenbar schon mehr im Wickelwackel zu sein. Als "número uno", zumindest aus der ersten Startreihe, in seinen Heim-Grand-Prix zu gehen, darauf sieht er "nicht wirklich eine Chance", sagt Alonso. Andererseits sei das erst in zwei Wochen in Monaco wichtig. "Hier müssen wir einen Kompromiss, eine richtige Balance zwischen Qualifying und Rennen finden."

Ein Heimsieg

Erst ein Mal, 2006, hat Fernando Alonso in Barcelona gewonnen. "Einer der zwei, drei ganz besonderen Siege", sagt er heute über jene Momente, als er neben König Juan Carlos auf dem Podium gestanden ist. "Zu Hause zu fahren motiviert noch einmal um zehn Prozent mehr." Und die immerhin schon 30 Punkte Rückstand auf Weltmeister Sebastian Vettel, sie scheinen Alonso nicht zu beunruhigen.

Die Weltmeisterschaft würde schließlich noch "sehr lange dauern", sagt Alonso. "Im Vorjahr haben wir zu diesem Zeitpunkt eineinhalb Sekunden Rückstand auf die schnellsten Autos gehabt. Heuer hatten wir in zwei der vier Rennen keine Probleme und beide Male waren wir vorne (Platz 2 in Australien, Sieg in China, Anm.) dabei. Solange wir nicht 75, 80 Punkte zurückliegen, sind wir optimistisch."

Kein Heimsieg

Und dann kommt die Frage, die in Spanien kommen musste. Wer denn die Champions League gewinnen werde? Alonso verzieht das Gesicht. "Bitter für Barcelona. Vor allem bitter für Real, das ist meine Mannschaft." Aber Bayern? Oder Dortmund? "Ich weiß es wirklich nicht. Es wird ein ganz enges Finale", sagt Alonso.