Lassen Sie mit ihrem Wechsel zu Mercedes Ihr Heimat-Team McLaren im Stich. Es gibt solche Stimmen?

LEWIS HAMILTON: Das ist doch nicht das, worum es geht. Wir haben eine WM zusammen gewonnen, ich bin mit McLaren einen tollen Weg zusammengegangen, und jetzt wollte ich einen Wechsel. Das ist, wie wenn man irgendwann mal von zu Hause auszieht, um was Neues auszuprobieren.

Machen Sie sich manchmal Sorgen, wenn Sie die Probleme sehen, die Ihr neues Team im Moment noch hat?

HAMILTON: Überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich freue mich darauf, dem Team zu helfen, diese Probleme zu lösen und eine Wende zu schaffen.

Bis wann?

HAMILTON: Es wäre natürlich schön, wenn wir 2013 schon gewinnen könnten. Aber ich denke, man muss das realistisch und Schritt für Schritt angehen, vielleicht erst mal von regelmäßigen Podiumsplätzen reden.

Michael Schumacher hat gesagt, wenn Sie nächstes Jahr ein gutes Auto bei Mercedes hätten, dann hätten Sie das auch ihm und seiner Arbeit zu verdanken. Können Sie diese Ansicht teilen?

HAMILTON (lacht): Natürlich zählt die Arbeit, die er, aber auch Nico und das ganze Team in die Entwicklung dieses Autos gesteckt haben. Das ist ganz normal, dass das eine Rolle spielt. Auch Sergio Perez wird von meiner Arbeit profitieren, wenn er in mein Auto steigt - und das wird schnell sein.

Fühlen Sie sich eigentlich geschmeichelt, einen siebenmaligen Weltmeister abzulösen?

HAMILTON: Ich sehe es nicht direkt als etwas Besonderes, sein Nachfolger zu sein. Aber es ist ein Privileg, für ein Team zu fahren, für das auch Schumacher fuhr.

Man sagt Ihnen ja immer nach, technisch von den Spitzenfahren der desinteressierteste zu sein.

HAMILTON: Ich weiß nicht, wie die Leute auf so etwas kommen. Die Technik hat mich immer interessiert. Und im Winter bin ich öfter in der Teamfabrik als jeder andere Fahrer hier.

Sie selbst haben in Korea gesagt, aus dem WM-Kampf seien sie wahrscheinlich draußen. Spielt er für Sie trotzdem eine Rolle - eventuell im Zweikampf mit den Titelkandidaten?

HAMILTON: Es interessiert mich nicht, was mit den anderen ist. Wir schauen alle nur auf uns. Wenn wir anderen Fahrern Punkte wegnehmen, dann ist das eben so. Als ich selbst oben kämpfte, hat schließlich auch niemand auf mich Rücksicht genommen.

Und wer holt Ihrer Meinung nach am Ende den Titel?

HAMILTON: Ich weiß nur, dass Sebastian das schnellere Auto hat.