Die Formel 1 ist sich (fast) einig. Das Finale bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 lautet Deutschland gegen Spanien. Zumindest sehen das Spitzenpiloten wie die Weltmeister Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Fernando Alonso so. Dagegen sind natürlich französische Piloten wie Romain Grosjean oder das italienische Ferrari-Team.

Vettel: "2:1 ist realistisch"

An der EURO in Polen und der Ukraine kommt in diesen Tagen keiner vorbei. Auch nicht die Formel 1, die am kommenden Sonntag in Valencia den Grand Prix von Europa austrägt. Selbst das beginnende Transfertheater, das nach anhaltenden Avancen von Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali Vettel ("Ein Kompliment, aber ich bin gerade sehr glücklich, wo ich bin") bald als Teamkollege von Alonso ("Wer immer kommt, es wird keine Probleme geben") bei den Italienern sieht, geriet am längsten Tag des Jahres zur Nebensache.

Denn das Fahrerlager wird in Valencia nach dem Geschehen auf der Rennpiste jeden Tag zur "Fanmeile", in praktisch allen Motorhomes steigt eine abendliche Fußball-Party. Im Mittelpunkt natürlich die Hits Deutschland gegen Griechenland am Freitag und Spanien gegen Frankreich am Samstag.

"Wir gewinnen 7:1", tippte Vettel zunächst im Scherz einen hohen Sieg der deutschen Nationalmannschaft, korrigierte aber sofort nach. "2:1 ist realistisch. Die Griechen werden sich im Tor übereinanderlegen, um einen Treffer zu verhindern, das wird ein enges Spiel", glaubt der 24-jährige Red-Bull-Pilot. Landsmann Nico Rosberg (Mercedes) tippte ein 3:0 und hofft auf ein Halbfinale gegen England.

Michael Schmacher hofft, schon am Samstag seine aktuelle Pechserie (in 5 von 7 Rennen out, nur 2 WM-Punkte) etwas vergessen zu können. Aber auch der Rekord-Weltmeister warnte: "Die Griechen werden laufen bis auf die Felge und ihr Heil in Kontern suchen. Das wird ein harter Kampf und keine einfache Kiste", ist der Mercedes-Pilot überzeugt. Der 43-Jährige ist sich aber sicher, "dass unser Team auch im Finale ist. Wir waren die einzigen, die in der Gruppenphase neun Punkte gemacht haben."

"Ganz Spanien steht hinter dem Team"

Dass Spanien trotz geschwundener Überlegenheit ins Finale gehört, davon sind auch Pedro de la Rosa und Fernando Alonso überzeugt. "Wir sind nach wie vor die Besten. Wir haben viele Barca-Spieler im Team und ganz Spanien steht hinter dem Team", sagte HRT-Pilot De la Rosa bei der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag.

Auch Alonso wird sich am Samstagabend nach dem Qualifying den Fußball-Leckerbissen Spanien gegen Frankreich im Ferrari-Motorhome nicht entgehen lassen. "Wir sind privilegiert, so ein Team zu haben", sagte der Asturier, der aus Respekt vor seinem Arbeitgeber im letzten Viertelfinalspiel aber - natürlich - auf Italien statt auf England tippte.

Die Briten bekamen nicht einmal von Ex-Weltmeister Lewis Hamilton viel Unterstützung aus der Formel 1. "Ich weiß nicht, wann das Match ist", gab sich der McLaren-Fahrer uninformiert. "Ich hoffe jedenfalls, dass es besser läuft als in der Vergangenheit", so Hamilton weiter. "Aber die anderen Teams sind enorm stark."