Sportlich brachte das Rennwochenende in Saudi-Arabien das gewohnte Bild. Red Bull Racing als übermächtiges Team und Max Verstappen als baldiger Vierfach-Weltmeister ließen nichts anbrennen, Ferrari scheint dahinter weiterhin die zweitstärkste Kraft zu sein. Auch wenn viele vor dem WM-Start daran zweifelten, dass der Niederländer die Dominanz aus dem Vorjahr wiederholen könnte, bahnt sich wohl das nächste Rekordjahr an. Saisonübergreifend ist Verstappen seit neun Rennen ungeschlagen und hat seit dem GP von Frankreich im Sommer 2022 29 der seither ausgetragenen 35 Rennen gewonnen.

So eintönig die Motorsport-Königsklasse derzeit also auf der Strecke ist, so spannend und abwechslungsreich präsentiert sie sich abseits davon. Man kann wohl von der spannendsten Saison aller Zeiten sprechen, wenn es um Gerüchte, Anschuldigungen und Machtkämpfe geht. Red Bull überstrahlt auf dieser Ebenen ebenso alles, ist das Gesprächsthema in den vergangenen Wochen. Nachdem am Wochenende sogar der Rücktritt von Helmut Marko im Raum stand, sind die Wogen nach einem klärenden Gespräch mit RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff geglättet – vorerst. In den nächsten Tagen stehen weitere Gespräche auf dem Programm, auch mit dem thailändischen Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya, bisher der engste Vertraute von Teamchef Christian Horner.

Horner vor dem Aus

Bisher deshalb, da das Rennen um die Macht im Bullenstall in die nächste Runde geht. Wie das Fachportal „F1-Insider“ am Sonntag berichtete, soll es eine dramatische Wendung gegeben haben. Anscheinend hat es der österreichische Flügel um Mintzlaff geschafft, Yoovidhya davon zu überzeugen, Horner zu entlassen. Aufgrund der Vorwürfe hätten sich Boykottaufrufe, vor allem in den USA, gemehrt, was sich negativ auf die Marke auswirkt. Außerdem sei zu befürchten, dass sich die mittlerweile entlassene Mitarbeiterin in naher Zukunft an die Öffentlichkeit wenden könnte, um über Horner und den Umgang von Red Bull in dieser Affäre auszupacken. Bestätigt wurden diese Informationen logischerweise noch nicht, die Trennung soll aber noch vor dem nächsten Rennen in Australien öffentlich gemacht werden, heißt es.