Matthias Walkner fühlte sich wohl in Sibirien, das beweist ein Blick auf seine Beiträge in den sozialen Medien der vergangenen Tage. Wie wohl, das bewies er auf seinem Arbeitsgerät, der KTM 450 Rallye: Der Kuchler feierte einen überlegenen Triumph bei der "Silky Way Rallye", der Rallye entlang der Seidenstraße. Er wies nach fünf Etappen über sechs Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Skyler Howes (USA/Husqvarna) auf und übernahm dank des Sieges auch die Führung in der WM-Gesamtwertung; nach der zweiten Saisonrallye stehen noch vier weitere Läufe der "FIM-Cross Country Rallies World Championship" aus.

Die Rallye, ursprünglich in Russland und der Mongolei geplant, hatte vor dem Start verkürzt werden müssen. Aufgrund der Covid-Situation und des Auftauchens von Beulenpest in der Mongolei in Orten entlang der geplanten Route hatte man aus Sicherheitsgründen auf Grenzübertritte verzichtet. Aber auch die fünf verbleibenden Etappen waren fordernd genug. Als Belohnung gab es eine besondere Trophäe: Den "Weißen Tiger" - in gold gehalten -, den der Kuchler schon vor der Beginn der Rallye als "durchaus wert, ihn mit nach Hause zu nehmen", bezeichnet hatte. Walkner hat nach dem zweiten Platz in Kasachstan die nächste Topplatzierung eingefahren und ist damit auf Kurs WM-Titel.

Auf der letzten Etappe über 132 Kilometer mit Ziel in Gorno-Altaisk, einem Ort am Rande des Hochgebirges Altai und nahe Nowosibirsk, reichte Walkner Tagesrang zwei, um seine Gesamtgführung souverän zu verteidigen. „Ich hab eine wahnsinnige Freude, dass ich die Rallye gewonnen habe! Heute war die Piste viel flüssiger, die Autos und Trucks haben die Strecke um einiges schneller gemacht. Wir sind diese Etappe ja am zweiten Tag schon gefahren. Mit tiefen Spurrillen war es aber auch um einiges technischer und auch anstrengender aber es hat wieder unglaublich viel Spaß gemacht."

Matthias Walkner jubelt über den Sieg
Matthias Walkner jubelt über den Sieg © RallyZone

Walkner erklärte, auch am Schlusstag noch einmal alles herausgeholt zu haben: "Ich habe alles gegeben und mich gepusht, so als ob es um den Dakar-Sieg gehen würde. Jetzt bin ich gerade ziemlich leer und fertig aber sehr glücklich über den zweiten Tagesrang. Das Podium war mein großes Ziel - jetzt wurde es sogar der Sieg. Natürlich bin ich jetzt überglücklich, diese außergewöhnliche goldene Trophäe mit nach Hause nehmen zu dürfen. Nun haben wir eine kurze Sommerpause bevor es in einem Monat mit Tests in Amerika weitergeht. Dort kommt dann auch das neue Motorrad zum Einsatz."